Der Landesschülerbeirat findet Kampagne zur Lehrkräftegewinnung unterstützenswert

• Slogan lässt unterschiedliche Interpretationen zu
• Kommentare der Lehrerverbände sind teilweise unangebracht
• Kampagne verzeichnet erste Erfolge

„Der aufgedruckte Spruch kann leicht falsch interpretiert werden und ist unglücklich
formuliert worden, das bestreiten wir nicht. Doch bei genauerem Hinsehen wird der wahre
Zweck der Kampagne erkennbar: Lehrkräfte sollen keinesfalls lächerlich gemacht
werden, sondern vielmehr sollen andere dazu motiviert werden, sich für den Lehrberuf
zu interessieren.”, so Berat Gürbüz, Vorsitzender des Landesschülerbeirates.

Es ist verständlich, dass viele Lehrkräfte verärgert sind, insbesondere angesichts des
betreffenden Slogans, der Anstoß erregt hat. Der Landesschülerbeirat sieht jedoch keine
ausreichende Grundlage, die gesamte Kampagne als Skandal zu deklarieren.
Stattdessen werden konstruktive Vorschläge, wie jüngst von der GEW zur besseren
Besoldung von Grundschullehrkräften, begrüßt, um das Lehramt attraktiver zu gestalten.

Die Kampagne soll provozieren – das funktioniert nach den ersten Reaktionen zu urteilen,
sehr gut. So gut, dass die Sprüche der Plakate mit Sprüchen auf Schülerniveau
verglichen werden. Gerade dieser Vergleich des Philologenverbandes ist unnötig und
unangemessen.

Die Webseite der Kampagne wird vom Landesschülerbeirat als gut strukturiert, informativ
und ansprechend gestaltet wahrgenommen. Berat Gürbüz betont, dass es nicht fair sei,
die gesamte Kampagne zu verurteilen oder personelle Konsequenzen zu fordern,
basierend auf einem einzelnen missinterpretierten Slogan. „Wieder einmal beurteilen
Erwachsene bzw. Lehrkräfte, wie man Jugendliche und externe Personen am besten
erreicht. Die Kampagne verzeichnete schnell gute Zahlen – wir beschweren uns über
diesen Teilerfolg sicherlich nicht.“, ergänzt Gürbüz. Schließlich liegt es im Sinne aller am
Schulleben Beteiligten, den Lehrkräftemangel zu bekämpfen.

Die Kampagne ist Teil von „The Länd“ und wurde entsprechend an den öffentlichen
Auftritt angepasst, um insbesondere Jugendliche und Quereinsteiger anzusprechen.
Der Landesschülerbeirat ruft zu einem differenzierten Blick auf die Gesamtheit der
Kampagne auf und ermutigt dazu, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um den
Lehrkräftebedarf langfristig und zielgerichtet zu decken.