Landesschülerbeirat zu den Maßnahmen der Unterrichtsversorgung des Kultusministeriums

Masterplan oder Desasterplan?

Landesschülerbeirat Presse |
• Quereinsteiger an Grundschulen brauchen pädagogische Ausbildung • Referendar:innen sollen weiterbeschäftigt werden

Die Maßnahmen zur Unterrichtsversorgung sind aus der Sicht des Landesschülerbeirates gut begründet und größtenteils unterstützenswert – wie etwa die Einschränkung der Möglichkeiten auf Teilzeit.

In begründeten Fällen, wie zum Beispiel einem Krankheits- oder Pflegefall, ist es weiterhin möglich, die 75% im Lehrberuf zu unterschreiten. Laut dem Vorsitzenden des Landesschülerbeirates, Berat Gürbüz, sei es jedoch bedenklich, da die Erhöhung der Mindestarbeitszeit zu einer stärkeren Arbeitsbelastung und einem höheren Stressniveau für Lehrkräfte führt. Dies könne sich negativ auf ihre Gesundheit und Arbeitsleistung auswirken. Damit würde man letztendlich genau das Gegenteil erreichen.

Quereinsteiger in den Schulbetrieb an weiterführenden Schulen einzuführen, begrüßt der Landesschülerbeirat in erhöhtem Maße. Jedoch darf diese Maßnahme nicht an den Grundschulen Gebrauch finden, ohne dass die Personen bereits zuvor pädagogische Kenntnisse erlernt haben. “Die Grundschule ist das Fundament der Schulzeit und sollte somit keinesfalls unter fehlender pädagogischer Betreuung leiden”, so Gürbüz.

Es ist gut, dass befristet angestellte Lehrkräfte nun weiterhin über die Sommerferien bezahlt werden. Ebenso wichtig ist es jedoch, dass auch Referendar:innen weiterhin über die Sommerferien beschäftigt und künftig schon bereits zum 01. August eingestellt werden. Das sind Aspekte, die den Lehrberuf aktuell noch unattraktiv gestalten. Es kann nicht sein, dass angehende Lehrkräfte sechs Wochen, bzw. in der Zeit zwischen Referendariat und erster Anstellung von Arbeitslosigkeit betroffen sind.

Der Klassenteiler darf unter keinen Umständen erhöht werden

Die Vorstellung von noch größeren Klassen ist nicht tragbar. Gerade in Zeiten, in denen wir auf eine immer heterogenere Schülerschaft treffen, muss es Möglichkeiten einer individuellen Betreuung der Schüler:innen geben. Daher sei es begrüßenswert, dass dieser nicht angegangen wird. In dieser Hinsicht unterstütze man die Aussagen des Berufsschullehrerverbandes (BLV).

An einem Strang ziehen statt Parallelstrukturen aufbauen

Gewerkschaften, Verbände, Politiker und das Ministerium sind sich einig, Lehrkräftemangel bedroht uns und wird in Zukunft noch viel schlimmer. Statt sich im Nachgang gegenseitig zu kritisieren, braucht es eine Taskforce für einen gemeinsamen Aktionsplan. Leidtragend sind am Ende die Schülerinnen und Schüler, die Entscheidungsgewalt obliegt jedoch anderen, diese müssen für eine optimale Bildung den Weg ebnen.

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Masterplan oder Desasterplan?

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