Bei der Enquetekommission im Landtag durfte der Vorsitzende des Landesschülerbeirates Berat Gürbüz bei der öffentlichen Anhörung unter dem Thema: „Einbeziehung aller Bevölkerungsteile“ die Perspektive der Schüler:innen sowie der Jugendlichen zur Frage einer “krisenfesten Gesellschaft” darlegen. Es muss mehr mit, anstatt über junge Menschen gesprochen werden. Zum jetzigen Zeitpunkt haben Jugendliche praktisch kaum Einflussmöglichkeiten, um entsprechende Entscheidungen zur Krisenbewältigung mitzubeeinflussen, und sind dabei doch meist von ebendiesen stark betroffen.
Das Gremium empfiehlt, die politische Bildung in Schulen zu stärken, indem die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer ausgeweitet werden, um den Schülern ein tieferes Verständnis für komplexe demokratische und gesellschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln. Der Ausbau fördere auch soziale Kompetenz, kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten, Bürgerbeteiligung, demokratisches Engagement und interkulturelles Verständnis.
Ein weiterer Vorschlag zur Förderung des Beteiligungswillens Jugendlicher ist die Einrichtung beziehungsweise der Ausbau des Beteiligungsportals. Das bereits bestehende Beteiligungsportal Baden-Württemberg sollte bekannter gemacht und speziell auf junge Menschen zugeschnitten werden und ansprechende Informationen liefern, um ihre aktive Beteiligung und Mitgestaltung in der Gesellschaft zu fördern.
Es bedarf dringend eines Landesjugendbeirates
Der Landesschülerbeirat plädiert stark für die Gründung eines Landesjugendbeirates. In seinem Vortrag betont Gürbüz: „Die Arbeit dieses Gremiums soll sich vor allem mit der Formulierung von Stellungnahmen zu Verordnungen, Gesetzen oder mit Empfehlungen an den Landtag beschäftigen.“. Dieses Gremium brauche ein Anhörungsrecht im Landtag und solle ebendiesem beratend zur Seite stehen. Diese konkrete Errichtung eines Jugendberatungsgremiums des Landtages habe höchste Priorität und die Einrichtung des Gremiums sollte vor allen anderen Forderungen bevorzugt werden.
Die Jugendlichen müssen in Krisenstäbe
Des weiteren fordert der Landesschülerbeirat die Beteiligung von Jugendlichen in Krisenstäben, um ihre Perspektive und Interessen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Jugendliche können andere und kreative Lösungen zur Bewältigung von Krisen beitragen. Indem sie in den Entscheidungsprozess einbezogen werden, lernen sie Verantwortung zu übernehmen und werden zu aktiven Gestaltern ihrer eigenen Zukunft. Dazu, ergänzt Gürbüz: „Wir sind uns sicher: Die Beteiligung von Jugendlichen stärkt auch den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und fördert die Resilienz bei der Bewältigung einer Krise.“
Der Landesschülerbeirat ist die gesetzlich und demokratisch legitimierte Vertretung der Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg.
Gegründet 1994 zur Beratung des Kultusministerium, übernimmt er heute vielfältige Aufgaben und beschäftigt sich mit vielen schülerrelevanten Themen wie Nachhaltigkeit, Vielfalt, Inklusion etc.
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