Pressemitteilung 15/001

Die höchste Schülervertretung Baden-Württembergs beginnt offiziell mit der Arbeit

Der Landesschülerbeirat hat sich vergangenen Mittwoch, den 6. April 2022 neu konstituiert. Auf der ersten Sitzung in Stuttgart hat der Beirat seinen Vorstand neu gewählt und die Arbeit aufgenommen. „Wir freuen uns auf die Arbeit und Herausforderungen in den nächsten zwei Jahren“, so Jakob Jung, der frisch gewählte Vorsitzende.


Nachdem sich die Mitglieder auf zwei Sitzungen im März einarbeiten konnten, fand die konstituierende Sitzung am 6. April 2022 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart statt.

Begleitet durch den 14. Landesschülerbeirat, wählte das neue Gremium seinen Vorstand für die kommenden zwei Jahre. Nach spannenden Reden wählten die Mitglieder Jakob Jung zu ihrem Vorsitzenden. Berat Gürbüz wurde das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden anvertraut. Ergänzt wird der Vorstand durch Jette Wagler als Pressesprecherin, und Andrei Grosu, der den Posten des Schriftführers übernimmt.

Das Gremium steckt schon jetzt voller Tatendrang und Ideen. Gelegenheit diese Ideen zu sammeln und strukturieren hatte die Mitglieder bereits. Nun beginnt offiziell die Zeit um an Themen wie Diskriminierung, Nachhaltigkeit und Demokratiebildung im Schulalltag zu arbeiten. Weiteres dringendes Anliegen ist es den Beirat bekannter zu machen. „Ziel muss es sein, dass alle Schülerinnen und Schüler ihre Rechte kennen und wahrnehmen können“, so Wagler. Weiter sagt sie: „Natürlich spielt dabei die Bekanntheit des Landesschülerbeirats eine zentrale Rolle“.

Der Landesschülerbeirat fungiert dabei nicht nur als internes Beratungsgremium des Kultusministeriums sondern auch als Vertretung aller 1,5 Millionen baden-württembergischen Schülerinnen und Schüler. Gerade der Schülerschaft möchte das neue Gremium mehr ansprechende Möglichkeiten geben, sich über die Arbeit und Veranstaltungen des Gremiums zu informieren. Deshalb sollen der Bereich Social-Media und Kommunikation in den nächsten zwei Jahren noch weiter ausgebaut werden. Das Gremium ist sich einig, dass diese Basis funktionieren muss, auch um weitere Anliegen des Landesschülerbeirates voranzubringen. „Ein Instrument dazu wäre ein E-Mail-Postfach für jede SMV“, betont Gürbüz, stellvertretender Vorsitzender. Doch dies wurde in Jahren immer wieder durch das Ministerium abgelehnt.

Pressemitteilung 

Landesschülerbeirat und Dachverband der Jugendgemeinderäte ziehen Fazit aus dem Landesjugendkongress

Der Landesschülerbeirat und der Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg führten den “U21 – next station: PARTICIPATION”-Jugendkongress durch. Jugendliche erarbeiteten Forderungen zu verschiedensten Themenfeldern. 

Vom 8. bis zum 10. Oktober 2021 fand in Stuttgart der Jugendkongress “U21 – next station: PARTICIPATION” statt. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration und die Jugendstiftung Baden-Württemberg förderten die ausschließlich von Jugendlichen organisierte und durchgeführte Veranstaltung. Eingeladen haben der Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg e.V. und der Landesschülerbeirat in Kooperation mit dem Landtag von Baden-Württemberg.

In der Landespressekonferenz am 11. Oktober 2021 haben die Vorsitzenden der Gastgeberverbände, Reinhard Langer (Dachverband der Jugendgemeinderäte) und Kevin Erath (Landesschülerbeirat) mit der Pressesprecherin des Landesschülerbeirates, Elisabeth Schilli, unter anderem die vier wichtigsten Forderungen der Jugendlichen vorgestellt:

  1. Jugendbeteiligung in der Landeverfassung verankern  
    Die Bedürfnisse der Jugendlichen haben während der Corona-Zeit kaum Priorität genossen. Die Rahmenbedingungen reichen nicht aus, um Jugendliche strukturiert miteinzubeziehen. Die Jugendlichen fordern daher Jugendbeteiligung auf allen Ebenen zu institutionalisieren. Sie schlagen eine Ergänzung der Landesverfassung in Artikel 2a um Absatz 2 vor: „Jugendliche müssen bei allen, sie betreffenden Themen angehört und beteiligt werden.“
  2. Einführung von Jugendbegehren           
    Jugendliche haben es besonders schwer ihre Themen im politischen Diskurs zu platzieren. Die Teilnehmenden fordern daher analog zu Volksbegehren Jugendbegehren. Mit diesen Jugendbegehren hätten Jugendliche erstmals die Möglichkeit Gesetzesvorlagen direkt in die Parlamente einzubringen. Damit wird gewährleistet, dass die Themen der Jugendlichen in den Parlamenten öffentlichkeitswirksam diskutiert werden. Aktuell ist die Beteiligung bei Volkbegehren erst ab 18 Jahren möglich.
    An diesen Begehren können ausschließlich Jugendliche teilnehmen. Das vorgeschlagene Quorum läge bei 1.000 Unterstützenden in Baden-Württemberg.
  3. Verbindliches Budget für institutionalisierte Jugendbeteiligung            
    Mit der Gemeindeordnung Baden-Württemberg hat der Gesetzgeber bereits eine gute Grundlage für Jugendbeteiligung gelegt. Die meisten Kommunen scheitern jedoch an der Umsetzung des § 41 a GemO. Die finanzielle Unterfütterung von Jugendgremien ist für viele Kommunen von sich aus nicht zu leisten. Deshalb fordern die Jugendlichen ein verbindliches Budget in der Gemeindeordnung für Jugendbeteiligung entsprechend der Kommunengröße. Die Mittel müssen vom Land bezuschusst werden.
  4. Wahlalter senken          
    Die Herausforderungen sind sehr komplex. Ohne Beteiligung der Jugendlichen ist Zukunftsgestaltung unmöglich. Deshalb fordern die Jugendlichen eine Senkung des aktiven und passiven Wahlalters auf allen politischen Ebenen auf 16 Jahre. Darüber hinaus fordern sie, dass interessierte Jugendliche ab einem Alter von 12 Jahren auf Antrag Stimmrecht erhalten.

Baden-Württemberg als jüngstes Flächenland kann damit Vorreiter im Thema Jugendbeteiligung bleiben und gerade mit Blick auf die Empfehlungen der UN mit Verweis auf die UN-Kinderrechtskonvention eine internationale Bewegung in Gang gesetzt werden.

Weitere Ergebnisse des Kongresses

  • Vielfältige, soziale und nachhaltige Gesellschaftsentwicklung
    • Vertretung aller Gesellschaftsgruppen auf allen politischen Ebenen
    • stärkere Förderung des sozialen Wohnungsbaus
    • Verbindliches politisches Handeln auf allen politischen Ebenen orientiert an den UN-Nachhaltigkeitszielen 
    • Politische Prozesse maximal transparent gestalten (zum Beispiel mit einem Lobbyregister)

  • Mobilität
    • kostenloser öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) für Alle
    • Autofreie Innenstädte durch Auslagerung des Verkehrs und Stärkung des ÖPNV (Beispiel: “Jede Stunde – Jede Richtung” und individualisierter ÖPNV)

  • Freizeit
    • Förderanträge in einfacher Sprache und mit minimalem Verwendungsnachweis für gemeinnützige Bereiche
    • Überarbeitung des Wegerechts, um z.B. mehr Mountainbikestrecken zu ermöglichen.
    • Freizeitgestaltung muss unabhängig vom Geldbeutel gewährleistet werden. Deshalb: das erste landesweite Kinderkulturgeld

  • Bildung
    • Zentrale Abschlüsse auf Bundesebene (Vergleichbarkeit und Fairness) auf süddeutschem Niveau
    • Dualer Unterricht: unterrichtsbegleitende Praxisprojekte als Profilvertiefung
    • Leistungssteigerungen von Schüler:innen sollten in einem Kompetenzraster dem Zeugnis beifügen
    • verbindliche Technikstandards an Schulen
    • Verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte
    • „Das Schulwesen funktioniert, aber nicht so wie es funktionieren könnte!“  Matteo Haag.

  • Digitalisierung 
    • Funktionierendes WLAN an öffentlichen Plätzen und vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln 
    • Sensibilisierung für Gefahren, wie Suchtpotential, Kriminalität und Datenmissbrauch – stärkere Einbindung in den Bildungsplan
    • Kompromissloser Ausbau des Mobilfunknetzes (Telekom)
    • Digitale Verwaltung – JETZT!: Papierlose Verwaltung bis 2025 (Einsparung Materialkosten und Beschleunigung von Verwaltungsprozessen)
    • Verpflichtendes Angebot für bargeldloses Zahlen überall (Vermeidung Steuerkriminalität)

  • Europa
    • Europäischer Jugendrat für mehr Mitbestimmung, damit unsere Interessen gehört werden
  • Wirtschaft und Start up
    • Informationstage über die Möglichkeit sich selbstständig zu machen mit Vorstellung von Best Practice Beispielen
    • Förderungen von Jung-Start-Up-Gründer:innen im schulischen Rahmen Celestin Haas
    • Abbau bürokratischer Hürden bei Firmengründungen (Bsp.: Datenverknüpfung der Ämter, Eine Anmeldestelle zur Anmeldung)

 

Ablauf des Kongresses

Der Auftakt des Kongresses fand in mit Kooperation dem Landtag von Baden-Württemberg statt. Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Jana Freis, die Vorsitzende für Externes des Dachverbandes, sowie Kevin Erath, Vorsitzender des Landesschülerbeirates begrüßten die Jugendlichen im Plenum. Außerdem sprach Prof. Jörg Tremmel der Stiftung für zukünftige Generationen zu den Jugendlichen. Die Jugendlichen lernten sich abends kennen, indem sie sich mit den realen Problemstellungen von Politikern auf verschiedenen Ebenen und Positionen beschäftigten. 

Der Samstag startete mit eigenverantwortlichen Workshopphasen in Kleingruppen. Die Teilnehmenden setzten sich hier mit vielfältigen Themenfeldern auseinander und behandelten diese zunächst oberflächlich. 
Nachmittags fanden dann themenspezifische Workshops statt. Die Jugendlichen ordneten sich ihren Interessensbereichen zu. Sie erarbeiteten tiefgehende und knackige Forderungen in ihren Arbeitsphasen. 

Die Jugendlichen gestalteten am Sonntag Vormittag Beiträge, in denen sie sich für ihre Forderungen darstellten. Diese werden auf den Social-Media-Kanälen der Veranstalter veröffentlicht.
Nachmittags fand eine Podiumsdiskussion mit den Abgeordneten Dorothea Kliche-Behnke (SPD), Matthias Miller (CDU), Dennis Birnstock (FDP), Erwin Köhler (GRÜNE) sowie der Bürgerbeauftragten Baden-Württemberg Beate Böhlen. Jana Freis (Dachverband) und Bassit Agbéré (Landesschülerbeirat) moderierten die Diskussion. 

 

Pressezitate

“Die Herausforderungen der Zeit sind so komplex. Ohne eine Beteiligung der Jugendlichen ist Zukunftsgestaltung unmöglich.”, so Kevin Erath (Vorsitzender des Landesschülerbeirates).

“Als wesentlicher Anteil der Gesellschaft den die Jugendlichen bilden, müssen ihre Anliegen verbindlich auf allen politischen Ebenen gehört, diskutiert und passend umgesetzt werden.”, so Reinhard Langer (Vorsitzender des Dachverbandes der Jugendgemeinderäte).

“Es ist wichtig, die Jugend bei allen relevanten Themen miteinzubeziehen und eine Stimme zu geben. Unser Kongress hat gezeigt, dass die Jugendlichen bereit sind und Ideen haben, bei der Zukunftsgestaltung mitzuwirken. Jetzt müssen nur die Voraussetzungen dafür geschaffen werden.”, so Jana Freis  (Vorsitzende des Dachverbandes der Jugendgemeinderäte).

“Jugendliche sind am längsten von den jetzt gefällten Entscheidungen betroffen, aber bestimmen defacto am wenigsten mit”, so Elisabeth Schilli (Pressesprecherin des Landesschülerbeirates).

“Deutschland muss Spitzenreiter in Sachen Digitalisierung werden, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit in Europa erhalten wollen.”, so Tim Kaltschmidt (Teilnehmer).

„Das Schulwesen funktioniert, aber nicht so wie es funktionieren könnte!“, so Matteo Haag (Teilnehmender).

“Der Kongress war ein gelungenes Event auf jeder ebene, ich lernte viele neue leute kennen mit denen ich auch in inhaltlichen diskurs gehen konnte”, so Isis Vieweg (Teilnehmerin).

 

Pressemitteilung Nr. 7/2021 

Landesschülerbeirat und Dachverband der Jugendgemeinderäte veranstalten Kongress

Jugendliche sind politisch! Das machen diese immer wieder klar. Sie interessieren sich, sie haken nach, sie mischen mit!

Das passiert in der Schule, den Vereinen, den Parteien und in zahlreichen Jugendgemeinderäten im Land.
„Jugendliche befassen sich nicht – wie oft dargestellt – nur mit Nischenthemen. Die Jugendlichen diskutieren beispielsweise über die Außenpolitik, Verkehrswende und Generationengerechtigkeit. Alles Themen mit denen sich jeder Wähler zum Bundestag beschäftigt und die ihn bewegen“, analysiert Reinhard Langer, Vorsitzender für Internes beim Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württembergs (DVJGR). „Um dieser vorhandenen Energie die Möglichkeit zu geben sich in politischen Forderungen zu entfalten ist es wichtig, Jugendliche mit verschiedenen Erfahrungen und vielfältigem Engagement zusammen zu bringen“. Kevin Erath, Vorsitzender des Landesschülerbeirats (LSBR) Baden-Württemberg, ergänzt: „Es freut mich sehr, dass wir als zwei große Landesverbände in unserem Ländle bei dieser Veranstaltung kooperieren und Jugendlichen zum ersten Mal seit langem eine Präsenzveranstaltung anbieten können.“

In wenigen Tagen ist es deshalb so weit: 100 Jugendliche sind eingeladen auf dem ersten Landesjugendkongress von Freitag, 08.10. bis Sonntag, 10.10.2021 gemeinsam zu diskutieren, sich auszutauschen und ihre Ziele gebündelt der Landespolitik zu übergeben. „Wir bieten unterschiedliche Workshops für die vielfältigen Interessen der Jugendlichen an – es ist also für jeden etwas dabei!“, spricht sich Elisabeth Schilli, Pressesprecherin beim Landesschülerbeirat für die Veranstaltung aus. Jana Freis, Jugendgemeinderätin der Stadt Bretten und Vorsitzende für Externes beim Dachverband freut sich besonders: „Unsere Auftaktveranstaltung findet im Landtag statt. Es ist ein starkes Signal für die Wertschätzung und Anerkennung unserer Meinungen“. Neben der Vernetzung steht für die Organisatoren von Dachverband der Jugendgemeinderäte und Landesschülerbeirat Baden-Württemberg vor allem die thematische Arbeit im Vordergrund.

Am Samstag des Kongresses in Präsenzform werden unter anderem Workshops zu Beteiligung, Start-Up-Kultur, Klimaschutz, Wirtschaft und weiteren Themen angeboten. „In den Workshops wollen wir sowohl Expert:innen für die Themen, aber auch jene zusammenbringen, die ihr Wissen in den Bereichen erst noch aufbauen wollen“ erklärt Freis. Bevor die Ergebnisse auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt werden, diskutieren Jana Freis (DVJGR) und Bassit Agberé (LSBR) gemeinsam mit den Landtagsabgeordneten Dr. Dorothea Kliche-Behnke (SPD), Matthias Miller (CDU) und Dennis Birnstock (FDP), Erwin Köhler (Grüne), Dr. Rainer Balzer (AfD), sowie der Bürgerbeauftragten des Landes, Beate Böhlen, wie sich die Forderungen der Teilnehmenden konkret umsetzen lassen.

Die Anmeldung ist möglich unter https://jugendgemeinderat.de/jugendkongress-u21-next-station-partizipation/

 

Pressemitteilung Nr. 6/2021 

Landesschülerbeirat lehnt Schülerausweis als Bestätigung ab

Der Landesschülerbeirat begrüßt die Bemühungen des Sozialministeriums das öffentliche Leben einfach und unbürokratisch für junge Menschen zugänglich zu machen. Da durch die Pandemie vor allem das soziale Miteinander stark eingeschränkt wurde, ist es besonders wichtig, dass Kinder und Jugendliche zu jeder Zeit Zugang zu einer Testbestätigung haben.

Allerdings erachtet das Gremium den Schülerausweis als Bestätigung eines in der Schule durchgeführten Tests als ungenügend. „Die Rechnung geht nicht auf. In den Ferien werden Schülerinnen und Schüler nicht getestet, haben aber trotzdem einen Freifahrtschein.“, so Elisabeth Schilli, Pressesprecherin des Landesschülerbeirats.

„Darüber hinaus ist nicht gewährleistet, dass alle Kinder und Jugendliche mit Schülerausweis tatsächlich die Schule besuchen.“, ergänzt Kevin Erath, stellvertretender Vorsitzender. „Personen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben oder aus Krankheitsgründen nicht im Unterricht anwesend waren, haben trotzdem den Nachweis.“ Die Begründung des Sozialministeriums, dass Kinder und Jugendliche während der Ferien verstärkt im familiären Umfeld sind und deshalb weniger Kontakte haben, kann der Landesschülerbeirat so nicht nachvollziehen.

Auch außerhalb der Ferien ist das Konzept nicht ausreichend. „Selbst wenn die Lernenden bei den Tests anwesend waren, sind diese auf Grund des langen Gültigkeitszeitraums kaum noch aussagekräftig“, kritisiert Elisabeth Schilli. Bei zwei Tests pro Woche kann das Ergebnis theoretisch bis zu 120 Stunden (Mittwoch bis Montag) gültig sein.

Deshalb fordert der Landesschülerbeirat, dass die jetzige Strategie nochmal durchdacht wird. Um wirklichen Infektionsschutz zu bieten, müssen die Regelungen tatsächlich sicher sein und nicht nur diese suggerieren. „Auch während der Ferienzeit muss es für Kinder und Jugendliche eine kostenlose Testmöglichkeit geben.“, so Erath.

Allerdings gäbe es trotz dieser Maßnahmen noch erhebliche Lücken. Aus diesem Grund regt das Gremium die Wiedereinführung der bisher funktionierenden schulischen Testzertifikate ein. „In Hinblick auf die steigenden Zahlen dürfen wir jetzt nicht fahrlässig werden“ warnt Elisabeth Schilli. „Ein funktionierender Infektionsschutz ist die Voraussetzung für eine Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens und des Unterrichts vor Ort.“

Pressemitteilung Nr. B/2021  | Zur Stellungnahme

Gemeinsame Forderungen zur Bildungsplattform für Baden-Württembergs Schulen

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Anfang des Jahres haben wir als Landesschülerbeirat bereits gemeinsam mit dem Landeselternbeirat sowie mehreren anderen Organisationen eine gemeinsame Pressemitteilung zur digitalen Bildungsplattform herausgebracht. Nun fordern wir gemeinsam die neue Regierung aus Bündnis90 / Die Grünen und CDU auf, sich an ihre Versprechen aus den Wahlprogrammen zu halten.

“Um den Weg zur digitalen Souveränität zu ebnen, muss es eine gut durchdachte IT-Infrastrukturstrategie mit eigenem Rechenzentrum geben”, betont Lennard Indlekofer, Vorsitzender des Digitalisierungsausschusses des Landesschülerbeirats. So haben wir uns als Gremium auch in unserem Grundsatzprogramm 20/21 bereits positioniert und hoffen, dass unsere Stimme und die der Mitunterzeichner gehört und beachtet werden.

Weiterhin fordern wir gemeinsam die Weiter- und Fortbildung der Lehrkräfte. Denn auch die beste IT-Infrastruktur und die beste Software lassen sich nicht ohne die richtigen Schulungen bedienen und einsetzen.

“Es braucht Datenschutzkonforme E-Mailadressen für die Lehrerinnen und Lehrer, aber genauso auch für die Schülerinnen und Schüler”, fordert Lennard Indlekofer außerdem. “Es kann nicht sein, dass unsere Lehrerinnen und Lehrer ihre privaten E-Mailadressen verwenden müssen”, ergänzt David Jung, Vorsitzender des Landesschülerbeirats.

Deswegen fordern wir die neue Regierung auf, in der Zukunft auf datenschutzkonforme Software zu setzen und eine geeignete IT-Infrastruktur an Schulen voranzubringen. Über eine Erwähnung in Ihrer Berichtserstattung freuen wir uns sehr. Gerne können Sie sich bei Rückfragen telefonisch oder per Mail an mich wenden.

Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Schilli

 Zur Stellungnahme

Stellungnahme des Ministeriums dazu:

Sehr geehrte Damen und Herren,

zur dpa-Meldung „Bildungsverbände machen Front gegen Microsoft-Lernplattform“ nimmt das Kultusministerium wie folgt Stellung:

Wir haben immer erklärt, dass die Stellungnahme des Landesdatenschutzbeauftragten (LfDI) für das Kultusministerium handlungsleitend sein wird, um den Schulen Rechtssicherheit im Hinblick auf den Datenschutz zu geben. Da Datenschutz und Datensicherheit Vorrang vor Schnelligkeit haben, haben wir uns insgesamt bei der Klärung aller datenschutzrechtlichen Fragen bewusst die notwendige Zeit genommen. Dies gilt auch für die Auswertung und die notwendigen, sorgfältigen Abstimmungsprozesse mit dem LfDI, die vorgenommen wurden und werden.

Klar ist aber auch: Microsoft Office 365 wird bereits von vielen Schulträgern und Schulen sowie weiten Teilen der öffentlichen Verwaltung genutzt. Zahlreiche Lehrkräfte und Schulleitungen geben uns die Rückmeldung, dass sie sich MS Office Produkte explizit wünschen, nicht zuletzt aufgrund der intuitiven Anwendbarkeit der Produkte. Ein Einbezug in die digitale Bildungsplattform wäre deshalb effizient und nah an der Alltagspraxis vieler Schulen.

Das Kultusministerium hat darüber hinaus zusammen mit der Landesoberbehörde lT Baden-Württemberg (BITBW) parallel zur Datenschutzfolgeabschätzung für MS Office und Teams fortlaufend Alternativen geprüft. Mit Phoenix Suite gibt es ein Open-Source-Produkt, das zeitnah zum Einsatz kommen könnte. Dieses ist jedoch funktional eingeschränkter und würde einen zusätzlichen Finanzaufwand von jährlich bis zu 18,5 Millionen Euro verursachen.

Eine abschließende Entscheidung zum weiteren Vorgehen muss jedoch die neue Landesregierung treffen – weil alle Fachressorts gehalten sind, bis zum Regierungswechsel keine grundlegenden und weitreichenden Entscheidungen mehr zu treffen. Zumal diese ja auch einen entsprechenden Finanzbedarf auslösen würde.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Pressestelle

Pressemitteilung Nr. 4/2021 

Landesschülerbeirat begrüßt Konzepte zur Öffnung und rät zum vorausschauenden Handeln

Der Landesschülerbeirat begrüßt die stufenweise Öffnung der Grundschulen, der weiterführenden Schulen mit den Klassenstufen 5 und 6 sowie der Abschlussklassen. Diese Maßnahmen kommen einem Großteil der Schülerschaft zugute. Eine agile Vorgehensweise ist entscheidend für die Nachhaltigkeit der Strategie.

“Die Konzepte geben Schülerinnen und Schülern eine Perspektive”, so David Jung, Vorsitzender des Landesschülerbeirats. Nicht nur die Qualität des Unterrichts wird durch Präsenz angehoben, auch das Gemeinschaftsgefühl profitiert davon. “Es wird oft unterschätzt, wie wichtig das Sozialleben für Kinder und Jugendliche ist.”, betont Elisabeth Schilli, Pressesprecherin des Landesschülerbeirats.

Der Landesschülerbeirat sieht die Situation jedoch auch mit großen Bedenken. David Jung warnt vor der erhöhten Gefahr, besonders hinsichtlich der Virus-Mutationen. “Wir dürfen auf keinen Fall eine dritte Welle riskieren”, so Jung. Lockerungen müssen bei steigenden Zahlen schnell und unkompliziert wieder gestrichen werden, um Infektionsketten gleich zu Beginn zu brechen. Hierfür braucht es konkrete Grenzwerte, die im Vorhinein festgelegt werden. “Die Orientierung muss an Inzidenzwerten erfolgen, nicht am Bauchgefühl”, so Schilli.

Pressemitteilung Nr. 3/2021 

Landesschülerbeirat lehnt allgemeine Verkürzung der Ferien ab

Unterschiedliche Schülerinnen und Schüler haben unterschiedliche Bedürfnisse. Eine Handvoll Unterrichtstage im Klassenverband geben Lehrkräften unmöglich genug Zeit, um auf die verschiedenen Bedürfnisse einzugehen. Deshalb fordert der LSBR eine gezielte Förderung in einzelnen Fächern. Der Fokus muss hierbei auf Kern- und Grundlagenfächern liegen.

Der Landesschülerbeirat hält eine generelle Verkürzung der Sommerferien aller Kinder und Jugendlichen für nicht sinnvoll. Zum einen brauchen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte die Erholung. Zum anderen gibt es sowohl Kinder und Jugendliche, die in völlig verschiedenen Fächern Nachholbedarf als auch manche, die keinen haben. Deshalb kann die Zeit, um welche die Ferien verkürzt würden, mit vollen Klassen nicht effizient genutzt werden.

“Lücken müssen geschlossen werden, um Bildungsdefizite auszugleichen. Einfach mehr von dem Unterricht zu machen, der sie verursacht hat, ist dafür keine Lösung,” so David Jung, Vorsitzender des Landesschülerbeirats.

Bestehen die Angebote darin, den Lehrkräften die ganze Klasse ohne Konzept für ein paar mehr Tage zu überlassen, dann wird der eigentliche Zweck verfehlt.

Der Landesschülerbeirat befürwortet, dass die Angebote in den Ferien stattfinden, wenn dies auf freiwilliger Basis geschieht. Durch solche, gezielten Maßnahmen wird die von den Ferien genommene Zeit so kurz wie möglich gehalten und kann optimal genutzt werden.

Von besonderer Dringlichkeit sind außerdem die Abschlussschülerinnen und -schüler. Aufgrund der kurzen verbleibenden Zeit bis zu den Prüfungen fordert der Landesschülerbeirat zusätzliche Lehrangebote. Für die Abiturientinnen und Abiturienten sollten diese in den Osterferien, für Jugendliche, die ihre Abschlussprüfung an der Realschule, Werkrealschule oder Hauptschule ablegen in den Oster- und Pfingstferien erfolgen.

Für die Förderangebote aller Klassenstufen gilt: Je früher desto besser!

Die Zusatzangebote sollen nicht erst in den Sommerferien stattfinden, sondern auch in den Oster- sowie Pfingstferien. Dadurch wird die Förderung deutlich entzerrt und lässt sich für alle Beteiligten stressfreier gestalten.

Dazu Elisabeth Schilli, Pressesprecherin: “Wenn mit der Erarbeitung und Umsetzung der Konzepte bis zu den Sommerferien gewartet wird, sind manche Schülerinnen und Schüler schon endgültig abgehängt.”

Pressemitteilung Nr. A/2021 

Landesschülerbeirat fordert gemeinsam mit anderen Verbänden echten Datenschutz

Stellungnahme von ca. 20 Verbänden:
Gemeinsame Stellungnahme zur Verwendung von Cloud-Software in Schulen Unterstuetzende Organisationen

Landespressekonferenz (YouTube): 
Gemeinsame LPK zur “gemeinsamen Stellungnahme zur Verwendung von Cloud-Software in Schulen” von LSBR, LEB und CCC Stuttgart

Zumeldung:
Als Landesschülerbeirat begrüßen wir die Entscheidung eine digitale Bildungsplattform einzuführen und halten dies auch für einen unabdingbaren Schritt. Wir sind uns jedoch einig, dass der Datenschutz der 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler sowie der 100.000 Lehrerinnen und Lehrer nicht verhandelt werden darf. Aus diesem Grund haben wir am 08.12.2020 in einer PM die aktuellen Pläne des Kultusministeriums, Microsoft einzuführen, kritisiert und uns wenig später einem Bündnis von rund 20 Verbänden, Vereinen und Gewerkschaften angeschlossen. In diesem Rahmen wurde die gemeinsame Stellungnahme anbei erarbeitet.

„Die Daten aller jetzigen und zukünftigen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer dürfen nicht durch die Schule aufs Spiel gesetzt werden“ betont Lennard Indlekofer, Vorsitzender des Digitalisierungsausschusses des Landesschülerbeirats.

Denn auch wenn die Server in der Europäischen Union oder in Deutschland stehen sollten, sind diese nicht durch Zugriffe der amerikanischen Behörden geschützt. Auch machen wir uns somit in der Zukunft von den dortigen Datenschutzbestimmungen abhängig. Fakt ist, dass die USA nicht die gleichen Datenschutzmindeststandards in Sachen erfüllt, wie wir in der Europäischen Union.

Besonders in den letzten Tagen und Monaten konnten wir sehen, wie wichtig uns der Datenschutz in Deutschland ist. Vor einigen Tagen hat WhatsApp seine Nutzungsbedingungen aktualisiert, damit sie die Daten von WhatsApp mit Facebook verbinden dürfen. Seit dieser Information wechseln immer mehr Menschen auf sichere Messenger wie Threema oder Signal. Es haben mittlerweile so viele Leute gewechselt, dass beide Apps Probleme mit ihrem Registrierungsservice bekommen haben. Auch bei der Planung der Corona-Warn-App gab es große Bedenken, wegen des Datenschutzes. Diese Bedenken haben dazu geführt, dass wir hier in Deutschland nun eine Corona-App haben, welche keine persönlichen Daten sammelt. “Warum darf die Corona-Warn-App keine Daten sammeln, aber an unserer Schule sollen dann Produkte von Microsoft eingesetzt werden, welche sensible Daten an die USA abführen können?” fragt sich Lennard Indlekofer.

Der Einsatz von Microsoftprodukten ist überflüssig, da es bereits mehrere deutsche oder europäische Lösungen gibt, welche datenschutzkonform betrieben werden können. Für den Landesschülerbeirat ist es klar, dass nur Produkte, die auch garantiert die Daten der Schülerinnen und Schüler schützen, eine akzeptable Möglichkeit sind.

Deswegen positionieren wir uns als Landesschülerbeirat strikt gegen Microsoft Cloud Produkte an Baden-Württembergischen Schulen und hoffen, dass das Kultusministerium seine Richtung dahingehend ändert.

Pressemitteilung Nr. 01/2021 

Landesschülerbeirat bemängelt die Vorbereitung auf den ersten
Schultag

Viele Schulen konnten am Montag nicht mit dem digitalen Unterricht anfangen, da
mehrere Server überlastet waren und deshalb zusammenbrachen. Dies ist jedoch
keine Überraschung. „Es war klar vorauszusehen, dass es heute zum offiziellen
Schulbeginn eine erhöhte Nutzung geben wird und Zuständige hatten genug Zeit, sich
darauf vorzubereiten“ kritisiert die Pressesprecherin Elisabeth Schilli. Die
Notwendigkeit eines funktionierenden Onlineunterrichts ist schon seit über 7 Monaten
bekannt.
Wie bereits mehrfach vom Landesschülerbeirat und anderen Verbänden gewarnt,
hätte der Ausbau von Kapazitäten vorangetrieben werden müssen. Diese Warnungen
wurden aber stets ignoriert. „Wir fordern bereits seit den Herbstferien teilweise Onlineunterricht,
um die breitflächige Nutzung der Plattformen zu testen und gegebenenfalls auf Mängel
zu reagieren. Dieser wurde allerdings vehement abgelehnt“ so David Jung,
Vorsitzender des Landesschülerbeirats. Diese Versäumnisse müssen schleunigst
behoben werden. Die angekündigten Besserungen sollten so schnell wie möglich
merkbar sein, sodass die Learning Management Systems und Lernplattformen auch
ihren Zweck erfüllen können. Schülerinnen und Schüler haben schon genug
Unterrichtsinhalte verpasst und dürfen nicht noch weiter abgehängt werden. Erst recht
nicht auf Kosten von Versäumnissen dieser Art.

Pressemitteilung Nr.17/2020 

Landesschülerbeirat fordert langfristige Strategie

Die hohen Infektionszahlen haben die Schulschließung dringend nötig gemacht. Dementsprechend begrüßt der Landesschülerbeirat die Entscheidung, Schulen jetzt schon ab den 16. Dezember zu schließen. Diese Entscheidung kommt allerdings reichlich spät. Die hohen Infektionszahlen waren vorauszusehen und die Forderung nach Konzepten für diesen Fall steht schon länger im Raum, wurde aber nicht wahrgenommen.

„Wir könnten schon längst ein funktionierendes Homeschooling System haben, hätten wir es rechtzeitig eingeführt, damit sich alle Beteiligten daran gewöhnen können“ kritisiert die Pressesprecherin des Landesschülerbeirats Elisabeth Schilli. Dadurch wäre es jetzt möglich mit den Schülerinnen und Schülern Unterricht zu machen, anstatt die Ferien fünf Tage zu verlängern und noch mehr Stoff zu versäumen als ohnehin schon. „Natürlich funktioniert der Onlineunterricht nicht reibungslos, das wird sich aber auch nicht ändern, wenn er nicht praktiziert wird“ so David Jung, Vorsitzender des Landesschülerbeirats.

„Die Pandemie wird uns noch länger beschäftigen aber wir können nicht bis zu ihrem Ende einfach Dauerferien einführen“ so Elisabeth Schilli. Die versäumten Konzepte müssen jetzt nachgearbeitet werden, damit es nach den Ferien direkt weiter gehen kann. „Das bedeutet Ferien für die Schülerinnen und Schüler, aber keine Ferien für das Kultusministerium“ betont David Jung.

Pressemitteilung Nr.16/2020 

Landesschülerbeirat bemängelt Kooperation mit Microsoft

Die Frage nach einer digitalen Bildungsplattform beschäftigt viele Betroffene in ganz Baden-Württemberg, vor allem seit die großen Missstände im Bereich Digitalisierung durch die Pandemie so in den Fokus gerückt wurden. Seit geraumer Zeit plant das Kultusministerium eine digitale Bildungsplattform. Einige Module dieser werden seit Anfang dieser Woche in Abstimmung mit dem Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit an ausgewählten Schulen im Livebetrieb getestet.

Der Landesschülerbeirat begrüßt die Einführung der digitalen Bildungsplattform und hält diese für einen essenziellen und richtigen Schritt. Auch die Entscheidung Threema als Instantmessenger einzuführen ist datenschutzrechtlich aus unserer Sicht nicht zu bemängeln.

“E-Mail, Datenspeicher und Identitätsmanagement allerdings von einem US-Konzern, wie zum Beispiel Microsoft, verwalten zu lassen, ist datenschutzrechtlich mehr als eine mittelschwere Katastrophe.”, kritisiert Lennard Indlekofer, Vorsitzender des Ausschusses Digitalisierung des Landesschülerbeirats Baden-Württemberg. “Die USA stehen schon seit Jahren in der Kritik von Datenschützern, vor allem seit Snowden die massive Überwachung der US-Behörden veröffentlicht hat”, betont Lennard Indlekofer. Laut dem amerikanischen CLOUD Act müssen IT-Dienstleister, wie Hoster, die Daten auf Anfrage von US-Behörden ausliefern. Hiervon ist auch Microsoft betroffen, selbst wenn die Server und die Daten innerhalb der Europäischen Union oder Deutschland liegen.

Zudem hat der Europäische Gerichtshof im Juli das sogenannte Privacy Shield gekippt, welches den Datenabfluss von personenbezogenen Daten in die USA geregelt hat, da die Datenschutzrechte der USA nicht mit den europäischen Regelungen kompatibel sind. So stellt sich auch der Landesschülerbeirat entschlossen gegen eine digitale Infrastruktur von Microsoft an Baden-Württembergischen Schulen. Außerdem ist der Livetestbetrieb stark zu bemängeln, da reelle Daten zur Verfügung gestellt werden. Bei einem negativen Testergebnis kann nicht garantiert werden, dass Dritte nicht bereits darauf zugegriffen haben.

“Wir dürfen die digitale Bildungsplattform nicht auf Kosten personenbezogener Daten der Schüler- und Lehrerschaft aufbauen, sondern müssen eine deutsche oder europäische Lösung finden. Diese hätten wir z.B. mit Nextcloud, LibreOffice und weiteren”, meint Lennard Indlekofer.

Der Landesschülerbeirat appelliert an die Landesregierung ihre aktuelle Tendenz zu Microsoft zu überdenken und sich andere, europäische Anbieter noch einmal genauer anzusehen, damit es an Schulen nicht zu Datenschutzbedenken kommen muss.

Pressemitteilung Nr.15/2020 

Landesschülerbeirat kritisiert Zickzack-Kurs

„Das ist ein fauler Kompromiss“, äußert sich der Vorsitzende des Landesschülerbeirats
David Jung. Der Landesschülerbeirat bemängelt die fehlende Klarheit und die
kurzfristigen Kompromisse der Landesregierung. Die Verlängerung der
Weihnachtsferien sei zwar nicht erstrebenswert, wie der Landesschülerbeirat bereits
in seiner letzten Pressemitteilungen darlegte, doch durch diese kurzfristige und
willkürliche Bekanntmachung sind die letzten beiden Tage vor den Ferien nun ein
heilloses Durcheinander. Das Beste für alle Beteiligten wäre Unterricht nach Plan
gewesen.
Auch die fehlende Absprache und unzureichende Kommunikation mit den Beteiligten
der Bildungspolitik kritisiert der Landesschülerbeirat.
„Unstimmigkeiten der Landesregierung werden auf den Rücken der Schülerinnen und
Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrern ausgetragen“ beklagt die Pressesprecherin
Elisabeth Schilli. „Das ist keine angemessene Umgangsform.“

-> Verweis auf PM 14/2020

Pressemitteilung Nr.14/2020 

Landesschülerbeirat fordert langfristige Konzepte

Der Landesschülerbeirat begrüßt, dass die Notwendigkeit erkannt wurde Schülerinnen und Schüler sowie ihren persönliche Umkreis zu schützen. Die Ferienverlängerung im Hinblick auf Weihnachten erfüllt diesen Zweck allerdings nicht ausreichend. Trotz der dazugewonnen Ferientage reicht der Zeitraum nicht aus, um eine Infektion auszuschließen. Die mittlere Inkubationszeit von 5-6 Tagen wird nur knapp eingehalten. „Es ist gefährlich die Familien in falscher Sicherheit zu wiegen. Falls eine Person erst spät oder gar keine Symptome zeigt, verbreitet sie ausgerechnet an Heilig Abend den Virus.“ warnt der Vorsitzende des Landesschülerbeirats David Jung. Daher mahnt der Landeschülerbeirat trotz verlängerter Weihnachtsferien zu Vorsicht.

Das Gremium fordert außerdem ein Betreuungsangebot in den zusätzlichen Ferientagen. „Viele Berufstätige können so kurzfristig vor Weihnachten keinen Urlaub nehmen und scheuen sich zurecht davor, das Kind an andere Personen, wie zum Beispiel die Großeltern, abzugeben“, so die Pressesprecherin des Landesschülerbeirats Elisabeth Schilli. Hier muss Abhilfe geschafft werden, natürlich mit umfassenden Hygienekonzepten. Durch die geringere Anzahl von Schülerinnen und Schüler können diese auch deutlich besser umgesetzt werden. Es müssen Lösungen gefunden werden, wie und von wem diese zusätzlichen Betreuungstage gestemmt werden. Sie völlig wegzulassen ist dennoch keine Alternative.

„Die Strategie zur Bewältigung der Pandemie ist immer noch nicht langfristig“ kritisiert die Pressesprecherin. Die verlängerten Weihnachtsferien sind nur ein Aufschub. Die Temperaturen sinken und das ständige Lüften wird immer problematischer. Für den Landeschülerbeirat können diese Umstände so nicht bis zum Frühjahr bleiben. „Wir brauchen tragfähige alternative Konzepte wie zum Beispiel Luftfilteranlagen oder ein rollierendes System“ so Elisabeth Schilli. Darüber hinaus muss auch eine Entlastung des öffentlichen Nahverkehrs stattfinden.

Dem Landesschülerbeirat selbstverständlich bewusst, dass sich unsere Gesellschaft immer noch in einer Ausnahmesituation befindet. „Die vielfältigen Probleme können nur gelöst werden, wenn gemeinschaftlich und kooperativ Lösungen gesucht und gefunden werden“, betont der Vorsitzende. Deshalb fordert der Landesschülerbeirat einen intensiveren Austausch aller Beteiligten. Dies betrifft vor allem die Landesregierung und die Bundesregierung bei der Fassung von Beschlüssen.

Pressemitteilung Nr.13/2020 

Landesschülerbeirat fordert Einhaltung der Hygienestandards

Dem Landesschülerbeirat ist bewusst, wie wichtig der Sportunterricht und die damit verbundene Bewegung während des Schultages ist. Allerdings erachtet er es auf Grund des aktuellen Infektionsgeschehens als unmöglich, diesen weiterhin in gehabter Form stattfinden zu lassen. „Dabei können nicht einmal die von der Landesregierung vorgegebenen Hygienemaßnahmen eingehalten werden, Masken zu tragen und Abstände einzuhalten, was die Mehrzahl der Baden-Württembergischen Schülerinnen und Schüler beunruhigt. Hier kann ein erhöhtes Infektionsrisiko nicht ausgeschlossen werden, was den Gleichmut der Schülerschaft bemerkbar schwinden lässt.“ so David Jung, Vorsitzender des Landesschülerbeirats.

Die durch den Sportunterricht intensivierte Atmung macht das Maskentragen zu anstrengend und damit unmöglich. Zumal viele Turnhallen nicht ausreichend belüftet werden können und die entstehenden Aerosole dort nicht entweichen. Ein Sportunterricht mit Maske ist deshalb für den Landesschülerbeirat ausgeschlossen und Handlungsbedarf dringend nötig. „In jedem anderen schulischen Bereich versucht man, das Infektionsrisiko zu vermeiden und für den Sportunterricht werden keine Maßnahmen ergriffen – das ist unverantwortlich und muss sich schnellstmöglich ändern“ mahnt die Pressesprecherin Elisabeth Schilli.

Der Landesschülerbeirat begrüßt die Bemühungen von Schulen, geeignete Alternativen mit geringem Infektionsrisiko zu finden, um den Sportunterricht aufrecht erhalten zu können. Sportarten mit großem Abstand und nicht signifikant erhöhter Atemfrequenz und damit verbundener Aerosolbildung erachtet der Landesschülerbeirat als unproblematisch. Allerdings sieht er die sportliche Betätigung im Freien angesichts der kälter werdenden Temperaturen als kritisch. Außerdem ist auch das Repertoire der Sporttheorie irgendwann ausgeschöpft. Bei Sportprüflingen findet der Landesschülerbeirat eine Ausnahme der Regelung gerechtfertigt.

Pressemitteilung Nr.12/2020 

Landesschülerbeirat fordert Einhaltung der Hygienestandards

Dem Landesschülerbeirat ist bewusst, wie wichtig der Sportunterricht und die damit verbundene Bewegung während des Schultages ist. Allerdings erachtet er es auf Grund des aktuellen Infektionsgeschehens als unmöglich, diesen weiterhin in gehabter Form stattfinden zu lassen. „Dabei können nicht einmal die von der Landesregierung vorgegebenen Hygienemaßnahmen eingehalten werden, Masken zu tragen und Abstände einzuhalten, was die Mehrzahl der Baden-Württembergischen Schülerinnen und Schüler beunruhigt. Hier kann ein erhöhtes Infektionsrisiko nicht ausgeschlossen werden, was den Gleichmut der Schülerschaft bemerkbar schwinden lässt.“ so David Jung, Vorsitzender des Landesschülerbeirats.

Die durch den Sportunterricht intensivierte Atmung macht das Maskentragen zu anstrengend und damit unmöglich. Zumal viele Turnhallen nicht ausreichend belüftet werden können und die entstehenden Aerosole dort nicht entweichen. Ein Sportunterricht mit Maske ist deshalb für den Landesschülerbeirat ausgeschlossen und Handlungsbedarf dringend nötig. „In jedem anderen schulischen Bereich versucht man, das Infektionsrisiko zu vermeiden und für den Sportunterricht werden keine Maßnahmen ergriffen – das ist unverantwortlich und muss sich schnellstmöglich ändern“ mahnt die Pressesprecherin Elisabeth Schilli.

Der Landesschülerbeirat begrüßt die Bemühungen von Schulen, geeignete Alternativen mit geringem Infektionsrisiko zu finden, um den Sportunterricht aufrecht erhalten zu können. Sportarten mit großem Abstand und nicht signifikant erhöhter Atemfrequenz und damit verbundener Aerosolbildung erachtet der Landesschülerbeirat als unproblematisch. Allerdings sieht er die sportliche Betätigung im Freien angesichts der kälter werdenden Temperaturen als kritisch. Außerdem ist auch das Repertoire der Sporttheorie irgendwann ausgeschöpft. Bei Sportprüflingen findet der Landesschülerbeirat eine Ausnahme der Regelung gerechtfertigt.

Pressemitteilung Nr.11/2020 | Download

Landesschülerbeirat fordert tiefgründigere Konzepte

Die Coronakrise zeigte, dass viele Schülerinnen und Schüler auf Grund mangelnder technischer Ausstattung zu Hause Schwierigkeiten haben, die Online Lehr- und Lernangebote ausreichend zu nutzen. Der Landesschülerbeirat begrüßt sehr, dass der Benachteiligung dieser Kinder und Jugendlichen nun mit dem Sofort-ausstattungsprogramm entgegengewirkt wird.

„Digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie die Ausstattung mit entsprechender Software sind ein wichtiger Schritt für die Chancengerechtigkeit.“, so David Jung, Vorsitzender des 14. Landesschülerbeirats Baden-Württemberg.

„Digitale Endgeräte alleine machen unsere Unterrichtsstruktur nicht besser und müssen deshalb zwingend mit entsprechenden Konzepten einhergehen.“, betont David Jung. Lehrkräfte müssen auch wissen, wie sie bestehende Möglichkeiten sinnvoll nutzen und sich in Programmen zurechtfinden. Hier fordert das Gremium noch vielfältigere und leicht zugängliche Fortbildungsmöglichkeiten. Zusätzlich sollten auch Lehrerinnen und Lehrer mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden. Momentan ist das nicht immer selbstverständlich.

Eine einmalige Bereitstellung der Geräte genügt allerdings hinsichtlich der nachhaltigen Nutzung nicht. Die Wartung der Geräte bereitet bereits jetzt große Probleme. Die Schulen benötigen dringend Unterstützung in den Bereichen „Technischer Support“ und Wartung. Der Landesschülerbeirat sieht die digitale Infrastruktur an vielen Schulen in Baden-Württemberg als ungenügend an. Hier muss zwingend nachgebessert und investiert werden.

„Selbst das beste und neuste digitale Endgerät, kann in einer Schule ohne Internetverbindung nicht richtig genutzt werden.“, betont David Jung.

Der Landesschülerbeirat appelliert zudem, dass es nicht genügt, die Coronakrise durch die Anschaffung digitaler Endgeräte zu lösen. Die digitalen Endgeräte sind nicht die alleinige Lösung für alle Probleme, die durch das notwendige Ausweichen auf Fernunterricht entstanden sind. Es wird weiterhin Benachteiligung geben, beispielsweise durch mangelnde Räumlichkeiten bei den Kindern und Jugendlichen zu Hause, oder durch Hilfestellung, die teilweise von den Eltern auf Grund fehlender Kenntnisse nicht erbracht werden kann.

Zwar sieht der Landesschülerbeirat die bisherigen und geplanten Investitionen als wichtige Schritte in die richtige Richtung, allerdings gilt es, sich nicht auf dem Sofortausstattungsprogramm auszuruhen, besonders Chancenungerechtigkeit und fehlender Infrastruktur entgegenzuwirken.

Pressemitteilung Nr.10/2020 | Download

Landesschülerbeirat gibt Ergebnisse bekannt

Der Landesschülerbeirat erstellt alle zwei Jahre gemeinsam mit der Jugendstiftung Baden-Württemberg die Jugendstudie. Nach 2017 erfolgte im Herbst 2019 die Befragung der Schülerinnen und Schüler in ganz Baden-Württemberg. Aufgrund der Coronaviruspandemie kann eine Veröffentlichung der Ergebnisse im gewohnten Rahmen in diesem Jahr leider nicht stattfinden. Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse vorgestellt und bewertet.

Bildungsgerechtigkeit:

Mit großer Sorge betrachtet der Landesschülerbeirat den starken Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und familiärer/sozialer Herkunft in Baden-Württemberg.

Was große Schulleistungsstudien wie IGLU und PISA schon seit Jahren kritisieren, wird auch in den vorliegenden Erhebungsergebnissen ersichtlich. Wenn beide Elternteile in Deutschland geboren wurden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ein Gymnasium besucht, wesentlich höher, als wenn mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren ist.

Der Landesschülerbeirat steht dafür ein, dass niemand zurückbleibt. Dabei ist eine intensive Evaluation von Ursachen und Maßnahmen der Ungerechtigkeiten notwendig. Gerade bei diesem heiklen und politisch aufgeladenen Feld sind vorschnelle Maßnahmen, die nur auf Sichtstrukturen ausgelegt sind, besonders fatal.

Als gesicherte Ansatzpunkte sieht der Landesschülerbeirat eine gezielte Förderung im Vorschulalter und in der Primarstufe. Diese Förderung darf sich aber nicht nur auf Basiskompetenzen beschränken, sondern soll die gesamte Lebenswelt der schwachen Schülerinnen und Schüler bereichern und bilden.

„Bildungsgerechtigkeit ist seit vielen Jahren ein wichtiges Thema, welches nicht ausreichend thematisiert und angegangen wird. Die Ergebnisse der Jugendstudie sind in dieser Hinsicht leider keine Überraschung.“, bewertet Kevin Miller, Ausschussvorsitzender des Ausschusses Jugendstudie und Mitglied im erweiterten Vorstand des 13. Landesschülerbeirats Baden-Württemberg.

Partizipation:

Die SMV ist das erste Handlungsfeld der Schülerinnen und Schüler, um Demokratie zu leben und zu erfahren. Hier haben sie die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und mitzugestalten. Die dort gemachten Erfahrungen hält der Landesschülerbeirat für sehr wertvoll, um eine nachhaltige und reflektierte demokratische Grundhaltung zu entwickeln.

Dass nur rund ein Viertel der Befragten in der SMV oder dem Schülerrat mitarbeiten, bestätigt die Erfahrungen des Landesschülerbeirats, dass die SMV-Aktivität in den Schulen Baden-Württembergs ganz unterschiedliche Quantität und Qualität erfährt.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen antidemokratischen Entwicklungen und im Sinne der Chancengleichheit ist es nicht mehr hinnehmbar, dass der Zufall entscheidet, ob Schülerinnen und Schüler in den Genuss derartiger Partizipationsmöglichkeiten kommen oder nicht.

Der Landesschülerbeirat fordert eine umfassende Aufklärung der Kinder und Jugendlichen über ihre Rechte als Schülerinnen und Schüler und eine generelle Implementierung dieser in der Sekundarstufe I in allen Schularten. Des Weiteren ruft der Landesschülerbeirat die Grundschulen dazu auf, die Schülerinnen und Schüler auch im Primarbereich spielerisch an die SMV heranzuführen.

„Die SMV ist der Kern der schulischen innerschulischen Mitbestimmung des Engagements der Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg. Leider wird dieses nicht an allen Schulen im Land gleichwertig und in verdientem Maße gewürdigt und unterstützt.“, äußert Kevin Miller.

Ehrenamt:

Den Landesschülerbeirat freut es sehr, dass sich weiterhin rund ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler ehrenamtlich engagieren. Durch die Ausübung von ehrenamtlichen Tätigkeiten setzen sich die Jugendlichen, über ihre Pflicht hinaus, freiwillig für die Gesellschaft ein und tragen damit maßgeblich zur Vielfalt unserer Gesellschaft bei.

Bedauerlicherweise geben rund 17 Prozent der engagierten Schülerinnen und Schüler an, dass sie keine Anerkennung erfahren. Besonders dramatisch ist, dass knapp 18 Prozent der Befragten denken, dass sich ihr Engagement eher negativ auf ihre Schulnoten auswirkt. Für die Mitglieder des Landesschülerbeirats dürfen Schülerinnen und Schüler nicht aufgrund ihres Ehrenamts degradiert und sanktioniert werden.

Der Landesschülerbeirat kritisiert, dass dieses Engagement in einigen Fällen noch nicht anerkannt wird. Stattdessen müssen sich diese Schülerinnen und Schüler aufgrund fehlenden Verständnisses bei Lehrkräften sowie Mitschülerinnen und Mitschülern rechtfertigen. Dabei sollte ihr Engagement eigentlich aktiv gefördert und anerkannt werden.

„Durch das Ehrenamt profitieren viele vom Einsatz einiger engagierten. Das gebührt größte Anerkennung, da ohne das herausragende Engagement selbstverständliches nicht existieren würde. Vollkommen unverständlich ist, wenn nicht nur die verdiente Anerkennung fehlt, sondern aktiv die Arbeit im Ehrenamt verhindert und sanktioniert wird.“, so Kevin Miller.

 

Berufliche Orientierung:

Durch die Verankerung der beruflichen Orientierung versucht die Bildungsadministration den Übertritt in den Beruf zu verbessern. Anhand der Studie kann man jedoch feststellen, dass immer noch Verbesserungsbedarf existiert.

Eine Großzahl der Jugendlichen gibt an, dass sie bei der Berufswahl Unterstützung hauptsächlich von ihren Eltern erhalten (80,4 Prozent), und nur 36,8 Prozent geben an, dass sie Hilfe von ihrer Schule bekommen. Positiv ist, dass sich der prozentuale Anteil der schulischen Unterstützung in der entscheidenden Altersstufe zwischen 15 und 18 Jahren auf 42,5 Prozent verbessert. Großer Nachholbedarf besteht basierend auf den Ergebnissen der Studie bei den Realschulen.

„Berufliche Orientierung ist eines der Themen, die seit Jahren im Bildungsbereich kursieren. Die Ergebnisse zeigen, dass sich bereits einiges getan hat, aber auch, dass noch einiges getan werden muss. Es gilt, weiterhin mit tiefster Überzeugung und ausdauerndem Einsatz den steinigen Weg von der Schule in den Beruf zu verbessern und das Auffinden des richtigen Berufsfeldes zu erleichtern.“, fordert Kevin Miller.

Politisches Engagement:

Weil Populismus, Extremismus und antidemokratische Bestrebungen in unserer Gesellschaft immer mehr Einfluss gewinnen, findet der Landesschülerbeirat, dass die Förderung von politischer Bildung immer wichtiger wird, um einer Politikverdrossenheit oder gar einer Ablehnung der Demokratie entgegenzuwirken.

Das Gremium stellt fest, dass sich mit 65,6 Prozent eine relativ große Zahl der Jugendlichen für politische Themen durchaus interessieren, sich jedoch nur 21,2 Prozent bei politischen Themen in ihrem Umfeld engagieren und sich lediglich 2,6 Prozent der engagierten Jugendlichen sich im Feld Politik betätigen.

Der Landesschülerbeirat erklärt sich dies vor allem dadurch, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler ausreichende politische Bildung erfahren. So gibt über die Hälfte der Befragten an, dass ihrer Meinung nach das Angebot zur jugendgerechten politischen Bildung nicht ausreicht.

„Die Studie im Bereich „politisches Engagement“ verdeutlicht eines: Ein generelles Desinteresse an Politik existiert bei den Schülerinnen und Schülern in Baden-Württemberg nicht. Allerdings wird durch die fehlende Aufmerksamkeit für Politik im Bildungsbereich und der fehlenden Wertschätzung der Gesellschaftswissenschaften ein Problem produziert. Deshalb fordert der Landesschülerbeirat, dass endlich mehr Fokus auf den Gesellschaftswissenschaften gelegt wird.“, so Kevin Miller.

„Die Ergebnisse der Jugendstudie zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, nicht ausschließlich über junge Menschen zu reden, sondern ihnen zuzuhören und mit ihnen zu sprechen. Sie zeigen eindeutig auf, welche Dinge grundlegend verbessert werden müssen um die Schülerinnen und Schüler auch im außerunterrichtlichen Bereich auf das Leben vorzubereiten.“, resümiert Kevin Miller und fügt an: „ Der Landesschüler-beirat wird auch in den nächsten Jahren auf bestehende Probleme aufmerksam machen und Forderungen für Verbesserungen formulieren in der Hoffnung, bei der nächsten Jugendstudie 2021 eine positive Entwicklung sehen zu können.“

Pressemitteilung Nr.9/2020 | Download

Landesschülerbeirat appelliert die Ergebnisse abzuwarten

Vor einigen Wochen kursierte noch die Aussage der Kultusministerin, dass angesichts der Coronavirus-Krise und flächendeckender Schulschließungen die badenwürttembergische Landesregierung Rücksicht und Kulanz bei den anstehenden Abschlussprüfungen hat. Die Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann (CDU) sagte in einem Statement am 17.03.2020 in Stuttgart: “Ob das jetzt die schwersten Prüfungen werden, 2020, das wage ich zu bezweifeln.”
“Für viele Schülerinnen und Schüler schienen die Prüfungen so, als ob es tatsächlich die schwersten Prüfungen waren. Gepaart mit der besonderen Situation in diesem Jahr ist das natürlich sehr unglücklich. Die Aussage der Kultusministerin passt in den Augen des Landesschülerbeirats nicht in das Gesamtbild.”, so Leandro Cerqueira Karst, geschäftsführender Vorsitzender des Landesschülerbeirats BadenWürttemberg.
“Wir erwarten keine leichten Prüfungsaufgaben und auch keine geschenkten Abschlüsse. Es geht letztendlich auch im Krisenjahr 2020 um die hochwertigen Schulabschlüsse des Landes Baden-Württemberg.”, betont Leandro Cerqueira Karst.
Des Weiteren erreichten das Gremium in den Wochen nach den Prüfungen besonders Nachrichten mit den Aussagen, dass Themen die für einige Prüfungsaufgaben grundlegend waren im Unterricht nicht bearbeitet wurden. Lehrerinnen und Lehrer legen in der Prüfungsvorbereitung selbstverständlich Schwerpunkte auf Basis Ihrer Erfahrung der letzten Jahre, es besteht jedoch die Gefahr, dass dadurch das ein oder andere prüfungsrelevante Thema zu kurz kam, beklagen einige Schülerinnen und Schüler.
Die Situation vor den Prüfungen war Aufgrund der Corona-Krise für alle Beteiligten eine Herausforderung und stellte besonders die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse vor schwierigen Ausgangsbedingungen. “Wir haben Vertrauen in die Lehrerinnen und Lehrer des Landes Baden-Württemberg, dass die Korrektur, auch in Anbetracht der Gesamtlage, mit Augenmaß durchgeführt wird.” appelliert Leandro Cerqueira Karst.
Das Gremium agiert in dieser heiklen Zeit nach den Prüfungen, in der wie jedes Jahr zahlreiche Schülerinnen und Schüler besorgt sind, vermittelnd und appelliert daran, die Ergebnisse abzuwarten. Wir stehen in engem Kontakt mit dem Ministerium um mögliche Unstimmigkeiten, gemeinsam zu eruieren. Sollte der Durchschnitt des Jahrgangs 2020, deutlich von dem der vorherigen Jahrgänge abweichen sollte die Gesamtsituation nochmals gemeinsam mit den Schülervertreterinnen und Schülervertretern evaluiert werden.
“An die Aussage der Kultusministerin ‘Kein Schüler darf einen Nachteil aus der aktuellen Situation haben, das hat absolut Vorrang.’, werden wir festhalten und uns weiterhin für die Belange der Schülerinnen und Schüler einsetzen.” so der geschäftsführende Vorsitzende des Gremiums. “Einen generellen ‘Corona-Bonus’ auf die Benotung fordern wir jedoch ausdrücklich nicht.” so Cerqueira Karst weiter.

Pressemitteilung Nr.8/2020 | Download

Landesschülerbeirat fordert Prioritäten richtig zu setzen

Am kommenden Montag sind die diesjährigen Pfingstferien vorbei. In den letzten Jahren befand man sich zum selben Zeitpunkt auf der Zielgeraden des Schuljahres. Im Jahr 2020 kann man eher von einem Neustart sprechen. Der blockweise Unterricht soll beginnen, da die Kapazitäten in den Schulen nicht ausreichen, bei Einhaltung der Infektionsschutzvorschriften alle Schülerinnen und Schüler einer Schule gleichzeitig zum Präsenzunterricht in die Schule zu bestellen.
Während den Ferien erreichten den Landesschülerbeirat zahlreiche Nachrichten von Schülerinnen und Schülern aus den Abschlussklassen, die berichteten, dass sie nach den Pfingstferien den kompletten Präsenzunterricht “genießen dürften” und der volle Stundenplan unterrichtet werden würde.
Der Landesschülerbeirat kritisiert den Umgang mit der Platzsituation in den Schulen. „Hier werden falsche Prioritäten gesetzt. Die Abschlussklassen, die bereits ihre Prüfungen geschrieben haben, benötigen den vollen Präsenzunterreicht weitaus weniger dringend als alle anderen Klassen.“, beklagt Leandro Cerqueira Karst, geschäftsführender Vorsitzende des Landesschülerbeirats Baden-Württemberg.
Die ohnehin schon begrenzten Kapazitäten werden durch die Komplettbelegung für die Abschlussklassen verschwendet. „Natürlich gibt es noch einige schriftliche oder mündliche Leistungen, die erbracht werden müssen. Allerdings betrifft das nur einzelne Fächer oder lediglich einige Schülerinnen oder Schüler eines Kurses. Es gilt daher individuelle, pragmatische und platzsparende Lösungen zu finden.“, fordert Leandro Cerqueira Karst.
Der Landesschülerbeirat fordert daher, genauer zu überlegen, in welchen Fächern weiterer Präsenzunterricht für Abschlussklassen notwendig ist, und wo
Raumkapazitäten eingespart und für andere Klassenstufen freigeräumt werden können.

Pressemitteilung Nr.7/2020 | Download

Landesschülerbeirat wünscht viel Erfolg und gutes Gelingen

Mit dem morgigen Montag starten die Abschlussprüfungswochen für alle Schülerinnen und Schüler in den Abschlussklassen. Der Landesschülerbeirat wünscht deshalb viel Erfolg und gutes Gelingen.
Die diesjährige Vorbereitung und auch die Prüfung erfolgen unter besonderen Umständen. Die besondere Situation wurde von allen Beteiligten angenommen, weshalb die Schülerinnen und Schüler auch in diesem Jahr gut auf die Prüfungen vorbereitet sein sollten. „Wir sind sehr stolz auf alle Schülerinnen und Schüler, die die besondere Situation angenommen und gemeistert haben. Jetzt gilt es in den Prüfungen das Gelernte abzurufen.“, so Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirats Baden-Württemberg.
Der Landesschülerbeirat appelliert nochmals, dass keinem Schüler und keiner Schülerin ein Nachteil aus der aktuellen Situation erfahren darf. Deshalb hofft der Landesschülerbeirat, dass die Lehrerinnen und Lehrer, wie angekündigt, ihren pädagogischen Freiraum im Sinne der Schülerinnen und Schüler nutzen werden.
Die vergleichsweise beruhigte Krisensituation ist keinesfalls ein Signal, jetzt den eingeschlagenen Weg mit allen Sicherheits- und Hygienevorschriften zu verlassen. Der Landesschülerbeirat mahnt deshalb, auch während und vor Allem nach den Prüfungen die Hygienemaßnahmen nicht zu missachten. „Auch wenn es schwer fällt gilt es, den Abstand zu wahren und auf körperlich physische Kontakte zu verzichten.“, gibt Leandro Cerqueira Karst zu bedenken.

Pressemitteilung Nr.6/2020 | Download

Landesschülerbeirat präsentiert Umfrageergebnisse

Der Landesschülerbeirat stellte am Montag, 04. Mai 2020 auf seiner Website eine Umfrage online, in der Schülerinnen und Schülern – darunter 70 Prozent aus einer Abschlussklasse – verschiedene Fragen zum Schulstart gestellt wurden. Innerhalb von 48 Stunden nahmen über 260 Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schularten an der Umfrage teil.
Insgesamt hat sich gezeigt, dass die strengen Infektionsschutzmaßnahmen und die Aufklärung über die Hygienevorschriften im Großteil der Schulen eingehalten werden. Auch die Versorgung in den Toilettenräumen mit ausreichend Flüssigseife und Einmalhandtücher ist über die Schularten hinweg sehr gut. Einzig der Mindestabstand von 1,50 Meter wird von den meisten Schülerinnen und Schülern und Lehrenden nicht eingehalten.
Bei der Umfrage sollten folgende vier Fragen von den Schülerinnen und Schülern in Schulnoten bewertet werden.

  1. Die Regelungen bezüglich der Personenzahl in geschlossenen Räumen wurden eingehalten.
  2. Abstandsregelungen werden von der Schülerschaft und der Lehrerschaft eingehalten.
  3. In allen Toilettenräumen sind ausreichend Flüssigseifenspender und Einmalhandtücher bereitgestellt, die regelmäßig aufgefüllt werden.
  4. Die Hygienevorschriften wurden ordnungsgemäß aufgeklärt und gegebenenfalls angeleitet.

In der Gesamtbetrachtung ergibt sich, dass nahezu die Hälfte der teilnehmenden Schülerinnen und Schülern die Fragen 1, 3 und 4 mit der Bestnote 1 bewertet haben.
Die nähere Auswertung hat ergeben, dass die Schülerinnen und Schüler, welche die Frage 1 mit “sehr gut” bewertet haben, auch die Fragen 3 und 4 mit sehr gut bewertet haben.
Das Ergebnis zeigt, dass zwischen den Schulen erhebliche Unterschiede bestehen. Die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen funktionierte an vielen Schulen sehr gut. Allerdings auch an einigen Schulen schlecht bis sehr schlecht.
Die Abstandseinhaltung, die in Frage zwei abgefragt wurde ergab das Ergebnis, dass die Beantwortung und damit die Umsetzung unabhängig der anderen drei Fragen erfolgte. So bewerteten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Einhaltung im Durchschnitt mit 3,3.
Eine weitere Frage lautete, mit welchem Verkehrsmittel die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zur Schule kommen. Es ergab sich, dass der Weg zur Schule zu jeweils einem Drittel mit dem ÖPNV, mit dem privaten PKW und mit dem Rad bzw. zu Fuß bestritten wird.
Lediglich ein Drittel der teilnehmenden Schülerinnen und Schülern gab an, dass sie dauerhaft eine Mund- und Nasenschutzmaske tragen. Ein Großteil trägt die Maske nur teilweise oder überhaupt nicht. Ähnliche Verhältnisse nahmen die Schülerinnen und Schüler auch bei den Lehrkräften wahr.
Die Auswertung ergab keine signifikanten Unterschiede bei der Beantwortung und der Bewertung der Fragen zwischen den Schularten.
Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirats Baden-Württemberg bewertet die Umfrageergebnisse: “Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Schülerschaft mit der Umsetzung der Hygienemaßnahmen sehr zufrieden ist. Daran haben auch die Schülerinnen und Schüler einen großen Beitrag. Sie sind sich dem Ernst der Lage bewusst und setzen die Vorgaben bestmöglich um. Selbstverständlich gibt es aber auch noch Verbesserungspotential. Dazu gehört die Einhaltung der Abstandsregelungen aber auch der Prozess der Ausgabe von Arbeitsmaterialien. Dies gilt es in den kommenden Wochen zu optimieren.”
“Der Landesschülerbeirat wird die Situation im Zuge der schrittweisen Öffnung regelmäßig neu bewerten und hinterfragen. Die Resonanz von mehr als 260
teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, innerhalb so kurzer Zeit, eröffnet die Möglichkeit für weitere Umfragen.”, so Leandro Cerqueira Karst zum Erfolg der kurzfristig eingerichteten Online Umfrage.
“Klar ist auch, dass anhand einer solchen Umfrage nicht die komplette Schülerschaft in Baden-Württemberg befragt werden kann, allerdings ermöglicht eine Online Umfrage einen gewissen Überblick, wodurch Probleme, Wünsche und Anregungen von der ‘Basis’ direkt an die Politik weitergeleitet werden können.”, resümiert Leandro Cerqueira Karst und fügt an: “Welche konkreten Auswirkungen die Schulöffnungen wirklich haben, wird erst im Laufe der nächsten Woche ersichtlich werden.”

Pressemitteilung Nr.5/2020 | Download

Der Landesschülerbeirat prangert extreme Ungerechtigkeit an

Der Landesschülerbeirat sieht während den aktuell geschlossenen Schulen große Probleme im Bereich der Bildungsgerechtigkeit. Die vorherrschenden Unterschiede zwischen arm und reich und zwischen bildungsnah und bildungsfern werden durch die Corona-Krise noch größer als sie bereits schon sind.
Um die unterrichtsfreie Zeit von zuhause aus kompensieren zu können, benötigt es gewisse Voraussetzungen. Dazu gehören auf der einen Seite die digitalen Grundvoraussetzungen wie digitale Endgeräte, digitale oder zumindest analoge Erreichbarkeit und infrastrukturelles wie Internet. Auf der anderen Seite sind auch eine ruhige Atmosphäre und ein Lern- bzw. Arbeitsplatz ein wichtiges Grundgerüst um von zuhause aus lernen zu können. Diese Voraussetzungen sind schlichtweg nicht bei jeder Schülerin und bei jedem Schüler gegeben.
Eltern können Lehrerinnen und Lehrer nicht ersetzen. Sie haben in der Regel nicht die pädagogische und fachliche Ausbildung. Bildungsnahe Eltern im Home-Office können das allerdings um einiges besser als andere. Daraus entstehen große Vorteile für wenige und große Nachteile für viele andere. “Kinder von Akademikern haben es einfacher als Kinder, deren Eltern beispielsweise schon die deutsche Sprache Schwierigkeiten bereitet. Dieses Problem besteht bereits im “normalen” Unterricht. In Zeiten von Heimunterricht wird dieses Problem extrem.”, gibt Leandro Cerqueira Karst zu bedenken.
Der Landesschülerbeirat sieht dringenden Handlungsbedarf bei Benachteiligten. „Die aktuelle Situation offenbart die bestehende Ungerechtigkeit im Bildungssystem.“, bedauert Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirats.
Die vom Kultusministerium zugesagte Bereitstellung von Leihgeräten ist aus Sicht des Landesschülerbeirats ein Schritt in die richtige Richtung. “Wir sind froh, dass auf die
vom Landesschülerbeirat vor Wochen geäußerte Forderung nun eingegangen wird.”, so Leandro Cerqueira Karst. Allerdings genügt das nicht, um die Ungerechtigkeit vollständig zu beseitigen.
Außerdem müssen in Extremfällen, wo keine Anbindung an das Internet gegeben ist, alle Lösungsmöglichkeiten evaluiert werden. Telefonische Hilfestellung der Lehrkräfte, postalische Zustellung oder direkte Bereitstellung von Materialien in der Schule zur Abholung könnten zumindest ansatzweise Helfen.
Für Schülerinnen und Schüler aus Risikogruppen müssen Sonderlösungen gefunden werden. Wenn die Schulen wieder öffnen, der Unterricht nach und nach wieder aufgenommen wird, muss Rücksicht auf diejenigen genommen werden, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in den Unterricht können. „Eine Idee wäre es, datenschutzrechtlich zu prüfen, ob Unterricht – sobald er wieder stattfindet – aufgezeichnet und zusätzlich als Video zur Verfügung gestellt werden kann.“ Da zwischen Unterricht vor Ort und Online-Unterricht Unterschiede bestehen, sollten Lehrerinnen und Lehrer, welche von zuhause aus arbeiten, diese Schülerinnen und Schüler intensiver unterstützen.
Es müssen schnellstmöglich Konzepte her, wie den Benachteiligten Schülerinnen und Schülern geholfen werden kann. Dazu gehört auch ein Förderangebot, alsbald wieder Normalität einkehrt, um verpasste Inhalte aufzuholen. Abschließend fordert der Landesschülerbeirat, dass die vorherrschende Ungerechtigkeit nachhaltig bekämpft wird. “Es genügt nicht kurzfristig Lösungen bereitzustellen. Es müssen Konzepte für einen langfristigen Prozess zur Bekämpfung der Ungerechtigkeit entwickelt und ausgeführt werden.”, so Leandro Cerqueira Karst.

Pressemitteilung Nr.4/2020 | Download

Landesschülerbeirat fordert schnellstmöglich Gewissheit

Der Landesschülerbeirat hat sich in den letzten Wochen intensiv mit der Thematik beschäftigt und stand in engem Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern und vor allem mit Schülerinnen und Schüler. In den letzten Wochen haben sich vermehrt besorgte Schülerinnen und Schüler mit ihren Anliegen an den Landesschülerbeirat gewandt. “Die Schülerschaft braucht Gewissheit, wie es in den nächsten Wochen weitergehen soll.“ so Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirats Baden-Württemberg. In der kommenden Wochen möchte das Gremium unter anderem mit der Amtsspitze des Kultusministeriums, Frau Ministerin Dr. Susanne Eisenmann und Herrn Ministerialdirektor Michael Föll, sowie den bildungspolitischen Akteuren verschiedene Szenarien erörtern. Ziel muss es sein, gemeinsam die bestmögliche Entscheidung für die Schülerschaft zu treffen. „Diese Woche ist für die Schülerinnen und Schüler des Landes entscheidend – wir brauchen mutige und verantwortungsvolle Entscheidungen der Politik.“ fordert Cerqueira Karst. Eine Prüfungsvorbereitung ohne richtiges Ziel vor Augen und ohne zu wissen wann, ob und in welcher Form die Prüfungen stattfinden sollen, funktioniert nach Einschätzung des Landesschülerbeirats nicht. “An den aktuellen Prüfungsterminen kann offenbar nicht sicher festgehalten werden. Dies setzt die Schülerinnen und Schüler immens unter Druck, da die Ungewissheit den Alltag prägt.” beschreibt der Vorsitzende des Gremiums die aktuelle Lage. Ziel sei es weiterhin, die Prüfungen wie angekündigt durchzuführen. Die Entscheidung über die Durchführung der Prüfung sollte nach Ansicht des Landesschülerbeirats
letztendlich von den Experten in den Gesundheitsbehörden und im Robert-KochInstitut getroffen werden. Sollten die Gesundheitsbehörden und das Robert-KochInstitut dies aufgrund des Infektionsschutzes für unzumutbar einstufen, können die Abschlussprüfungen nicht stattfinden. Die Schülervertreter des Landes möchten deshalb für diesen Fall mit der Kombi-Lösung eine Alternative zur Debatte stellen. Diese würde Folgendes vorsehen: Die Schülerinnen und Schüler bekommen basierend auf den bisher erbrachten Leistungen eine Abschlussnote. Für den Fall, dass Schülerinnen und Schüler zwischen zwei Noten stehen, sollte im Zweifel zugunsten der Prüflinge entschieden werden. Schülerinnen und Schüler, die jedoch ausdrücklich die Möglichkeit haben wollen, eine Prüfung abzulegen, sollen diese zu einem späteren Zeitpunkt bekommen; spätestens jedoch zum Zeitpunkt der bisher vom Kultusministerium vorgesehenen Nachtermine beziehungsweise Nachnachtermine. Mit der Entscheidung für eine der Optionen verzichten die Betroffenen auf eine Anfechtung der Ergebnisse. Die Schülerinnen und Schüler und deren Erziehungsberechtigten haben so die Gelegenheit selbst zu entscheiden. Hierdurch erhofft sich das Gremium eine breite Akzeptanz und die Vermeidung möglicher Klagen gegen das Land. Dieser Vorschlag soll eine Grundlage bilden, da noch zahlreiche Fragen zu klären sind, worunter anderem die Ausgestaltung und Bewertung der optionalen Prüfung im Abschlusszeugnis fällt. Das Gremium erwartet, dass erneut die Rufe nach Vergleichbarkeit aufkommen werden – die Uneinigkeit der KMK, Entscheidungen der Länder Europas und die soziale Herkunft und Bedingungen in den Familien machen die Vergleichbarkeit unmöglich. “Wir brauchen nun beste Bedingungen für die Zukunft der jungen Menschen und beste Bildung für die Schülerinnen und Schüler des Landes!“, stellt Leandro Cerqueira Karst klar. Die nächsten Tage sind entscheidend. Ständige Analyse und Bewertung der aktuellen Lage durch Experten der Wissenschaft, Gespräche zwischen der Landesschülervertretung Baden-Württemberg und der Politik, sowie das Gespräch zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidentinnen und
Ministerpräsidenten der Länder sollen den Weg zur bestmöglichen Entscheidung ebnen. “Am Ende der kurzen Osterwoche muss es eine Entscheidung zu den Prüfungen und dem Schulbeginn geben.” appelliert der Vorsitzende an die Entscheidungsträger. Der Landesschülerbeirat begrüßt die Entscheidung des Kultusministeriums, die Schulen nicht, wie vorerst vorgesehen, nach den Osterferien wieder zu öffnen. “Beschränkungen zu früh zu lockern, wäre ein Risiko und unverantwortlich.” äußert sich Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirats BadenWürttemberg zur möglichen Öffnung der Schulen. Die Schulen müssen genügend Zeit haben, um sich pädagogisch vorbereiten zu können und die notwendige Infrastruktur und Hygienemaßnahmen zu gewährleisten – bei letzterem sieht das Gremium auch die Kommunen in der Verantwortung. Kleine Gruppengrößen, ein mögliches Schichtmodell für Schülerschaft und Lehrerkollegium oder auch freiwilliger Unterricht ist aus der Sicht des Landesschülerbeirats denkbar. Wenn der Unterricht wieder starten soll, müssen viele Vorkehrungen erfüllt werden. Dazu gehören auch grundsätzliche Dinge wie genügend Seife oder Regelungen für Pausen und das Lehrerzimmer. “Wir müssen realistisch bleiben. Geregelten, ganzheitlichen Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler wird es in naher Zukunft nicht geben können und dürfen.”, ergänzt Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Gremiums, der die circa 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler in BadenWürttemberg vertritt. Für die Schülerinnen und Schüler wäre eine schnellstmögliche Rückkehr zum normalen Unterrichtsbetrieb pädagogisch das Beste; gleichzeitig ist dieses Szenario auch das unwahrscheinlichste. Wann eine schrittweise Öffnung also realisierbar ist, muss eine jeweils aktuelle gesundheitliche Einschätzung der Experten entscheiden – die Gesundheit aller am Schulleben Beteiligten sowie deren Angehörige haben höchste Priorität. Sollte der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden, ist es aus Sicht des Gremiums unmöglich, dass Klausuren und Klassenarbeiten über die zu Hause erarbeiteten Inhalte geschrieben werden. Noten sind für alle – ausgenommen der Abschlussklassen
– ohnehin momentan nebensächlich. “Für versetzungsgefährdete Schülerinnen und Schüler müssen Möglichkeiten geschaffen werden, zusätzlich individuell Leistungen zu erbringen”, fordert Leandro Cerqueira Karst. “In den letzten Wochen wurde viel Stoff versäumt, wir dürfen es jedoch nicht zulassen, dass der Einschnitt bei den Bildungschancen zwischen den Schülerinnen und Schülern zur Schlucht wird. Es müssen alle abgeholt werden.”, warnt Leandro Cerqueira Karst. Die digitalen Möglichkeiten stehen nicht jeder Schülerin beziehungsweise jedem Schüler in gleicher Form zur Verfügung. In vielen Haushalten gibt es keine oder unzureichend PCs, Laptops oder Tablets. An dieser Stelle sollten auch Möglichkeiten von Leihgeräten als Übergangslösung geprüft werden.

Pressemitteilung Nr.3/2020 | Landesschülerbeirat | Download

Landesschülerbeirat äußert sich zu den Abschlussprüfungen

Neben allen Turbulenzen rund um die Prüfungstermine gilt weiterhin ein Grundsatz. „Die Gesundheit geht vor. Prüfungen werden nur geschrieben, wenn es mit dem Infektionsschutz einhergeht, das gilt besonders für Sonderfälle der Risikogruppen. Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler, aber auch der Angehörigen und Lehrerinnen und Lehrer muss gewährleistet werden.“, so Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirats Baden-Württemberg.

Durchschnittsabitur

Der Landesschülerbeirat begrüßt den Beschluss der Kultusministerkonferenz am gestrigen Mittwoch, dass in allen Bundesländern die Abiturprüfungen einheitlich stattfinden sollen. „Die Entscheidung gibt die geforderte Planungssicherheit und Fairness für die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten aller Bundesländer. Das ist positiv.“, unterstreicht Leandro Cerqueira Karst.
„Der Landesschülerbeirat ist der Meinung, dass an dieser Entscheidung auch festgehalten werden muss, wenn der Schulbetrieb nicht wie geplant am 20. April wieder aufgenommen werden kann.“, berichtet Leandro Cerqueira Karst von einer am Mittwochnachmittag stattgefundenen Telefonkonferenz, des erweiterten Vorstands, mit gewählten Vertretern aller Schularten.
Den Landesschülerbeirat erreichte zum Anfang der Woche die Nachricht mit der Petition aus Hamburg, die sich für ein Durchschnittsabitur ausspricht. „Wir bekommen täglich Nachrichten von besorgten Schülerinnen und Schülern. Unter anderem auch jene die sich ausdrücklich das Durchschnittsabitur wünschen. Wir versuchen alle Meinungen zu den aktuellen Themen in unsere Positionsfindung zu beachten, bitten die Schülerschaft jedoch, um Vertrauen in die Entscheidungen des Gremiums.“, äußert sich Leandro Cerqueira Karst.

Abschlussprüfungen anderer Schularten

Nachdem beim Abitur die Kuh vom Eis ist, gilt es, den Entscheidungen über die Prüfungen aller anderen Schularten Beachtung zu geben. „Neben den Abiturienten und Abiturientinnen stehen auch noch viele andere Schülerinnen und Schüler in diesem Frühling vor den Abschlussprüfungen. Wir dürfen diese in unserer Diskussion nicht vergessen! Auch hier muss Klarheit geschaffen werden.“, fordert Leandro Cerqueira Karst.
Die Situation der anderen Schularten ist dabei nicht leichter zu bewältigen. Zwischen den Schulen gibt es erhebliche Unterschiede. Die Prüfungsvorbereitung und der Status der mündlichen Gruppenpräsentationen sind an den Schulen sehr unterschiedlich, das berichteten Schülerinnen und Schüler des Landes. „Es gilt jetzt gemeinsam für alle Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg die gleiche Ausgangssituation und gerechte Bedingungen zu schaffen.“, bewertet Leandro Cerqueira Karst die Situation und hofft „schnelle Antworten im Sinne der Schülerinnen und Schüler zu erhalten.”

Pressemitteilung Nr.2/2020 | Landesschülerbeirat
Pressemitteilung Nr.1/2020 | Download

Landesschülerbeirat Baden-Württemberg fordert Planungssicherheit für alle Schülerinnen und Schüler

„Die Schülerinnen und Schüler sind besorgt und wissen nicht wie es die nächsten Wochen weitergeht. Es kursieren stündlich neue Informationen über die Medien. Wir wünschen uns eine klare Stellungnahme, wie es mit dem Schulalltag weitergeht“, so Leandro Cerqueira-Karst, Vorsitzender des 13. Landesschülerbeirats.
Aufgrund der aktuellen Situation rund um die Ausbreitung des Coronavirus herrschen Verunsicherungen bei allen Schülerinnen und Schülern vor. Während die Hochschulen und Universitäten bereits flächendeckend bis zum 19. April geschlossen bleiben, fehlt eine klare Stellungnahme zum Schulbetrieb.
„Gerade für Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr Prüfungen schreiben sollen und den Schulabschluss anstreben, ist die Ungewissheit ein großes Problem. Es muss Klarheit bestehen, wie es mit den Prüfungen weitergeht.“, äußert sich Leandro Cerqueira-Karst zur Prüfungssituation.
Außerdem müssen Möglichkeiten geschaffen werden, dass von zu Hause gelernt werden kann. E-Learning Konzepte und alternative Lehr- und Lernmethoden müssen geplant und in Erwägung gezogen werden. Der fehlende digitale Fortschritt im Schulsystem erschwert die Situation zusätzlich.

Pressemitteilung Nr.12/2019 | Download

Die richtigen Ansprechpartner für Schüler*innen auf einer Seite

Der Landesschülerbeirat Baden-Württemberg lehnt entschlossen das neue Meldeportal der AfD Fraktion Baden-Württemberg ab. „Parteien dürfen nicht die Ansprechpartner für Probleme oder Missstände in der Schule sein, wie die AfD es mit ihrem Meldeportal bezwecken möchte.“, reagiert Leandro Cerqueira Karst auf die am Donnerstag veröffentlichte Meldeplattform „faire.schule“.
„Es gibt seriöse und unabhängige Rückmeldungsmöglichkeiten sowie Hilfestellungen für Schülerinnen und Schüler. Klassensprecher, Schülersprecher, Verbindungslehrer, SMV-Beauftragte und der Landesschülerbeirat stehen den Schülerinnen und Schülern zuverlässig zur Verfügung.“, so Leandro Cerqueira Karst.
Auf der Website des Landesschülerbeirats lsbr.de besteht die Möglichkeit, auf direktem Weg mit den Schülervertretern des Landes Kontakt aufzunehmen und Hilfe zu erfahren.

Pressemitteilung Nr.11/2019 | Download

Schülergremium sieht neue Lehrerbewertungsapp aus Wien kritisch

Lehrerbewertungsapp aus Wien

Die Initiatoren laden am 15. November 2019 zur Vorstellung der App ein. In der Einladung heißt es: „Schüler können künftig Lehrer bundesweit online mit Sternen bewerten, so wie Uber-Fahrgäste ihren Fahrer oder Airbnb-Mieter ihre Wohnungen“.

„Allein die Grundidee Lehrerinnen und Lehrer anonym im Internet zu bewerten lehnen wir ausdrücklich ab.“ so Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirats.
Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass die Initiatoren Feedback ermöglich wollen, wichtig ist jedoch, dass dies konstruktiv und kritisch erfolgt. Vor allem, der persönliche Kontakt zur Lehrkraft sollte einen hohen Stellenwert haben. Dieser direkte Kontakt muss ohnehin unbedingt verbessert werden. Ein anonymes Feedback im Internet bewirkt allerdings genau das Gegenteil. Persönlichkeitsrechte und der Datenschutz von Lehrerinnen und Lehrern muss gewahrt werden.
Im Gespräch zwischen Schülerinnen und Schülern und Vertretern des Landesschülerbeirats kristallisieren sich verschiedene Standpunkte heraus: „Eine subjektive Meinung zum Beispiel nach einer Note ist nur schwer möglich. Wir werden oft in Bewertungen von Emotionen gelenkt.“, fasst Leandro Cerqueira Karst das Gespräch zusammen.
„Das öffentliche Feedback kann jedoch auch einen Anreiz für Lehrerinnen und Lehrern geben den eigenen Unterricht zu verbessern.“, berichtet Leandro Cerqueira Karst vom Austausch mit den Schülerinnen und Schülern merkt jedoch an, dass diese Anreize auch durch andere, wahrscheinlich bessere Methoden erreicht werden kann.
„Ich persönlich hätte in der einen oder anderen Situation sicherlich auch gemeine Sachen reingeschrieben.“, beschreibt eine Schülerin die nicht genannt werden möchte, ergänzt jedoch unmittelbar, dass sie dies im Nachhinein bereut hätte.

Feedbackkultur an Schulen

Grundsätzlich ist zu nennen, dass eine effektive Kommunikation im Bereich Qualitätssicherung essenziell ist. Der Landesschülerbeirat spricht sich für eine engere Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern in Form von Schülerfeedback aus. Dabei sollten anonymisierte Evaluationsbögen oder andere geeignete Methoden mit anschließender Nachbesprechung verpflichtend für jede Lehrkraft eingeführt werden. Vor allem die anschließende Nachbesprechung ist besonders wichtig, da auf einer persönlichen Ebene die größte Akzeptanz und somit das bestmögliche Ergebnis hergestellt werden kann. So können Lehrerinnen und Lehrer die konstruktive Rückmeldung als Grundlage zur Anpassung und Verbesserung des Unterrichts nutzen und optimale Lernbedingungen gewährleisten.
„Wir sind für eine Feedbackkultur, die alle Beteiligten in der Schule akzeptiert und fördert.“, unterstreicht Leandro Cerqueira Karst die Meinung des Gremiums.

Pressemitteilung Nr.10/2019 | Download

Landesschülerbeirat fordert Ergebnisse nicht nur Ziele

Der Landesschülerbeirat begrüßt die Entscheidungen des Klimakabinetts auf Bundesebene. Ziel ist, dass Deutschland seine verbindlichen Klimaschutz-Ziele für das Jahr 2030 einhält. Die Schülerinnen und Schüler fordern eine Umsetzung der Ziele, anstatt wiederholter Versprechen der Politik.
Wie bereits im Januar 2019 vom Landesschülerbeirat beanstandet, wird die Diskussion weiterhin weitgehend von der Fragestellung „dürfen die Schüler streiken gehen?“ dominiert.
Weitere Diskussion bezüglich des Demonstrationsrechts führen zu keinem Ergebnis. „Nein, Schüler dürfen nicht die Schule schwänzen um demonstrieren zu gehen, wir Schülerinnen und Schüler werden es aber weiterhin tun.“, so Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des 13. Landesschülerbeirats Baden-Württemberg.
Große Kritik am Verhalten der streikenden Schüler besteht weiterhin, da die Demonstrationen während der Schulzeit stattfinden. Der Landesschülerbeirat, als Vertretung aller Schülerinnen und Schüler Baden-Württembergs, thematisierte am heutigen Nachmittag im Gespräch mit Frau Ministerin Dr. Susanne Eisenmann den globalen Klimastreik. „Wir sind uns einig, dass dies kein Dauerzustand bleiben kann und verfolgen alle das Ziel die Schüler thematisch und mit politischen Ergebnissen abzuholen.“, schätzt Leandro Cerqueira Karst das Gespräch mit der Amtsspitze ein.
Der Landesschülerbeirat steht weiterhin hinter den Schülerinnen und Schülern und ist vom Engagement der jungen Menschen überzeugt. „Ich kritisiere aufs Schärfste, mit welcher Arroganz der Einsatz der Schülerinnen und Schüler teilweise niedergebügelt wird.“, bekräftigt Leandro Cerqueira Karst.

Pressemitteilung Nr.9/2019 | Download

Klimaveranstaltung in Karlshochschule voller Erfolg

Der Landesschülerbeirat sieht sich in der Pflicht, die aktuelle Klimadebatte als eines der drängendsten Themen der heutigen Zeit mitzugestalten. An der Entwicklung geeigneter Antworten sollen nach Ansicht des LSBR auch Schüler*innen beteiligt werden. Aus diesem Grund lud der Landesschülerbeirat am heutigen Mittwoch, den 17. Juli 2019, in eigener Sache zur „Change“ – Schülerklimakonferenz in der Karlshochschule in Karlsruhe ein.
Die „Change“ – Schülerklimakonferenz richtete sich an Schülerinnen und Schüler aller Schularten Baden-Württembergs. Ziel der Konferenz war die Erarbeitung eines offenen Briefs, in dem konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz im schulischen und privaten Umfeld vorgeschlagen und eingefordert werden. Die Themen wurden in Arbeitsgruppen während der Konferenz von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet.
80 Schülerinnen und Schüler kamen am 17. Juli zusammen, um gemeinsam mit Mitgliedern des Landesschülerbeirats in den Räumlichkeiten der Karlshochschule zu diskutieren und Lösungsansätze für die Klimaproblematik vor Ort und im ganzen Land zu finden. Hieraus wird im Anschluss ein offener Brief mit Forderungen an die Landespolitik wie auch Anregungen zu klimafreundlichem Verhalten für Schüler*innen entwickelt.
„Die Klimapolitik ist heute, für morgen und in Zukunft ein unumgängliches Thema. Dieses Thema wird die derzeit Jungen wohl ihr Leben lang begleiten. Aus diesem Grund soll diese Gruppe auch beteiligt werden und dies nicht nur sporadisch. Was an diesem Tag an Ideen gesammelt wurde, ist überwältigend.“, zeigt sich Leandro Cerqueira Karst beeindruckt vom heutigen Tag.
„Ich bin beeindruckt vom Engagement und der Kompetenz der Schüler*innen. Dies und die fantastische Kooperation mit dem Landesschülerbeirat, der diese Konferenz organisiert hat zeigt: ‚Another world is possible!‘“, äußert sich Michael Zerr, Präsident der Karlshochschule International University, zur „Change“ – Klimakonferenz.

Pressemitteilung Nr.8/2019 | Download

Landesschülerbeirat fordert Vergleichbarkeit

Die baden-württembergische Ministerin für Kultus, Jugend und Sport äußerte sich am Dienstag gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zum Zentralabitur. Somit sollen die Abiturergebnisse in ganz Deutschland vergleichbar werden. Der Landesschülerbeirat bewertet diesen Vorschlag hinsichtlich der Fairness gegenüber allen Schülerinnen und Schülern in Deutschland positiv.
„Schülerinnen und Schüler müssen in ganz Deutschland ihren Abschluss unter gleichwertigen Bedingungen machen. Hierunter darf die Qualität jedoch nicht leiden. Das Niveau des Abiturs als höchster Schulabschluss muss gewährleistet werden.“, schätzt Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirats BadenWürttemberg, die Qualität des Zentralabiturs ein.
Eine Abiturvergabe der Statistik wegen, darf nicht das Ziel sein. Die duale Ausbildung hat in Deutschland und vor allem in Baden-Württemberg einen elementaren Stellenwert. „Ein geschenktes Abitur hilft auf lange Sicht gesehen auch keinem weiter, weder den Schülerinnen und Schülern, noch den Universitäten und Betrieben.“, Leandro Cerqueira Karst weiter.
Um die Vergleichbarkeit der Schülerinnen und Schüler der Bundesrepublik zu erhöhen, reicht eine reine Angleichung der Abituraufgaben in den Prüfungen allerdings nicht. „Zur Vergleichbarkeit zählen unter anderem auch Aspekte wie die Vorbereitung auf die Abiturprüfung, die Verwendung der Taschenrechner, der Lektüren und der Wörterbücher, während der Abiturprüfung, aber auch die Möglichkeit der anrechenbaren Kurse.“, vertritt Leandro Cerqueira Karst die Gremiumsmeinung. Der Landesschülerbeirat hält eine Angleichung dieser Aspekte, im Zuge eines Zentralabiturs für unausweichlich.
Um das Zentralabitur nun also wirklich gerecht zu gestalten, müssen derzeit bestehende handwerkliche Probleme ausgeräumt werden. Die Durchführung zu einem einheitlichen Zeitpunkt muss dabei ebenfalls gewährleistet werden. „Es gilt nun in der Kultusministerkonferenz eine Einigung zu finden, um die längst überfällige Vergleichbarkeit und damit die faire Chance für jeden Schüler und jede Schülerin, zu erreichen.“, fordert Leandro Cerqueira Karst und gibt damit dem Vorschlag der Kultusministerin eine Richtung.

Pressemitteilung Nr.7/2019 | Download

SPD Baden-Württemberg folgt langjährigen Forderungen des Landesschülerbeirats

Im Zuge des anstehenden Landesparteitags der SPD zum Thema Bildung wurden erste Forderungen der Landespartei veröffentlicht. Hierzu gehören neben der Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 an allgemeinbildenden Gymnasien auch die verpflichtende Einführung eines Schülerfeedbacks. Hierbei soll halbjährlich eine Evaluation des Unterrichts in Form einer anonymisierten Rückmeldung der Schüler erfolgen. Im Anschluss sind diese innerhalb des Kurses beziehungsweise der Klasse zu besprechen.
„Wir freuen uns sehr, dass die SPD das Schülerfeedback in ihr Programm aufnehmen möchte. Wie wir bereits in unserem Grundsatzprogramm formuliert haben, ist das Schülerfeedback für uns notwendig. Im Berufsleben – zumindest in nachhaltig erfolgreichen Unternehmen – ist konstruktive Kritik an Führungskräften ein wichtiges Mittel. Das sollten wir auf das Schulleben übertragen. Dies wird durch die geplante Einbeziehung von Wissenschaft und Landesschülerbeirat, wie die SPD sie formuliert, nochmals deutlicher.“ kommentiert dies Leandro Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirats.
Im Grundsatzprogramm des Landesschülerbeirats heißt es hierzu: „[Durch Schülerfeedback] können Lehrerinnen und Lehrer die konstruktive Rückmeldung als Grundlage zur Anpassung und Verbesserung des Unterrichts nutzen und optimale Lernbedingungen gewährleisten.“. „Alle Beteiligten müssen eine konstruktive Haltung einnehmen, nur dann dient Feedback der nachhaltigen Verbesserung des Unterrichts.“, unterstreicht Leandro Karst.
Neben der Forderung hat der Landesschülerbeirat Baden-Württemberg in Kooperation mit dem VBE eine Fortbildungsreihe zum Thema Feedback ins Leben gerufen. Ziel
der Veranstaltungsreihe ist Lehrkräfte dazu zu ermutigen, sich regelmäßig und strukturiert Feedback von Kollegen und Schülern einzuholen. Dadurch können sie die Wirkungen ihres unterrichtlichen Handelns überprüfen und die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler besser verstehen.
„Darüber hinaus begrüßen wir die Forderung nach einer Wahlfreiheit zwischen G8 und G9, sodass die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden können, wie lange sie die Schule besuchen und in welchem Tempo sie zum Abschluss gelangen möchten.“ führt Leandro Karst weiter aus.

Pressemitteilung Nr.6/2019 | Download

Bei den derzeitigen sommerlichen Temperaturen stellt sich unweigerlich die Frage, ob und inwiefern ein ordnungsgemäßer Unterricht möglich beziehungsweise wünschenswert ist. Dieser Frage widmet sich auch der Landesschülerbeirat als demokratisch legitimierte Vertretung der baden-württembergischen Schülerinnen und Schülern. Derzeit gibt es keine landesweite Regelung – die Befreiung vom Schulunterricht aufgrund unzumutbarer Temperaturen liegt im Ermessen der jeweiligen Schulleitung, jedoch bestehen Maßgaben sowie grundsätzliche Einschränkungen vonseiten des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport.
„Hier stoßen hohe Temperaturen auf teilweise desolate Zustände in Schulgebäuden. Die Schulleitungen sollten hier wohlwollend entscheiden, weil normaler Unterricht so nicht möglich ist. Dass man sich mit benachbarten Schulen absprechen soll, halte ich für naheliegend. Jedoch sehe ich keine gute Begründung dafür, dass es an beruflichen Schulen und in der gymnasialen Oberstufe kein Hitzefrei gibt. Kurz nach dem Abitur in einem stickigen Raum zu sitzen, während der Rest bereits den freien Tag genießt – inwiefern ist das gerechtfertigt? Zuletzt kann es nicht sein, dass bei Höchsttemperaturen Klausuren geschrieben werden.“ äußert sich Leandro Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirats hierzu.
Während im Berufsleben der Arbeitgeber gemäß der Arbeitsstättenregel angemessene Maßnahmen zu treffen hat (Klimaanlage, Jalousien etc.), ist dies in der Schule nicht der Fall. Karst hierzu: „Wo Hitzefrei nicht möglich bzw. angemessen ist, müssen andere Möglichkeiten gefunden werden. Den Unterricht nach draußen in den Schatten oder in kühlere Räume zu verlagern, wären solche Maßnahmen.“
Das Kultusministeriums hat die Schulleitungen in einer Meldung darauf hingewiesen, „das Thema „Hitzefrei“ mit dem Elternbeirat und auch in der Schulkonferenz zu beraten, um die Interessen der Eltern angemessen zu berücksichtigen. „Dass hier die
gewählten Schülervertreter nicht mit einbezogen werden soll, halte ich für kritisch.“ kommentiert Karst diese Meldung.

Pressemitteilung Nr.5/2019 | Download

Landesschülerbeirat kritisiert die Abschlussprüfungen

Es wurde bekannt gegeben, dass die betroffenen Schüler kurzfristig über den Umgang mit ihrer Abiturprüfung in Gemeinschaftskunde entscheiden können.
In den letzten Wochen wurde ausgiebig über die Abiturprüfung im Fach Mathematik diskutiert – diese Diskussion fand jedoch nicht in Baden-Württemberg statt. Hier ist aber ein bedeutender Fehler im Prüfungsfach Gemeinschaftskunde in einer der beiden auszuwählenden Klausuren aufgetreten. In einer Aufgabe war die Analyse der NATO anhand eines Kategoriemodells gefordert – dies wurde jedoch nach flächendeckender Aussage von Schülern wie auch Lehrern nicht in diesem Wortlaut im Unterricht behandelt, sondern mithilfe anderer, fachwissenschaftlich korrekter, Begriffe wie „Denkschulen“ o.Ä.. Die Kultusverwaltung weist hier auf eine Verankerung im Bildungsplan unter dem Begriff „Kategorienmodell“ und die damit verbundene Verantwortung der Lehrkräfte hin.
„Es kann nicht sein, dass Methoden in einer Prüfung verlangt werden, von denen ein Schüler niemals etwas gehört hat. Dass nach Aussage der GEW Lehrern untersagt wurde, dies noch vor Prüfungsbeginn zugunsten der Schülerinnen und Schüler zu erläutern, ist hierbei besonders erschreckend. Hier müssen sich die Beteiligten selbstkritisch hinterfragen. Die Schuld von sich weg zu schieben, hilft hier nicht weiter.“ äußert sich der Vorsitzende des Landesschülerbeirats, Leandro Cerquiera-Karst hierzu. Man suche dementsprechend das Gespräch zum Wohle der Schülerinnen und Schüler mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport wie auch mit den Lehrervertretern, um potentielle Fehler in der Zukunft möglichst auszuschließen.

Der vorliegende Fehler wird nach Ansicht des Landesschülerbeirats jedoch mit einem äußerst zweifelhaften Vorgehen gelöst. „Man setzt die Schülerinnen und Schüler unter Zugzwang. Sie sind am wenigsten dafür verantwortlich und haben nun den stärksten
Druck. Innerhalb 24 Stunden zu bewerten, ob man bereit ist, 2 Tage später erneut eine Abiturprüfung abzulegen, ist nicht zumutbar. Hier müssen die Schülerinnen und Schüler um ihre Abiturnote pokern. Sie wissen nicht, ob sie in der fehlerhaften Prüfung nicht doch besser gewesen sind als in der neu abzulegenden.“ erklärt der Vorsitzende des LSBR hierzu. Dass dies nur Schülerinnen und Schüler betreffe, die die entsprechende Klausur belegten, sei dementsprechend ebenso kritisch zu betrachten, da einige durch diesen Aufgabentypus abgeschreckt hätten abgeschreckt werden können, um im Zweifelsfall die andere Klausurvariante trotz einer möglicherweise weniger intensiven Vorbereitung zu wählen. Dass diese Methode in den letzten Jahren vermehrt genutzt worden sei, um vorangegangene Fehler zu kaschieren, stößt zuletzt ebenfalls auf Kritik.
Es liege an den bildungspolitisch Verantwortlichen, dafür zu sorgen, dass solche Fälle wie in diesem oder in den vorangegangenen Jahren nicht weiter auftreten und für einen reibungslosen Ablauf gesorgt ist, anstatt sich wegzuducken. Dies sei man den kommenden Abschlussjahrgängen an allen Schulen des Landes Baden-Württemberg schuldig, verdeutlicht Cerquiera-Karst.

Pressemitteilung Nr.4/2019 | Download

Schulleitungen handhaben die „Einhaltung der Schulpflicht“ unterschiedlich

„Leider wird in Deutschland oft übereinander geredet und die direkte Kommunikation verweigert. Beim Thema Streik können von einer offenen Kommunikation Schülerinnen und Schüler als auch Schulleitungen nur profitieren.“, so Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender der Landesschülerbeirats.
Die Klimastreiks und Demonstrationen rund um die Bewegung „Fridays for Future“ halten seit Wochen an. Auch in den nächsten Wochen sind in vielen Städten BadenWürttembergs weitere Demonstrationen geplant.
Der Landesschülerbeirat freut sich, dass die Diskussionen mittlerweile dem Thema zugewandt stattfinden und nicht ausschließlich über die Schulpflicht diskutiert wird. „Auch die Ministerin nimmt das Anliegen der Schülerinnen und Schüler ernst und wandte sich in einem Brief an die Schulleitungen.“, merkt Leandro Cerqueira Karst positiv an.
Unter anderem sind die Schulleitungen auch darauf hingewiesen worden, dass sie für die Einhaltung der Schulpflicht verantwortlich seien. Somit ist die Handhabung mit den bei den Streiks beteiligten Schülerinnen und Schülern von Schule zu Schule unterschiedlich.
Der Landesschülerbeirat wünscht sich eine ehrliche Kommunikation zwischen „Streikenden“ und den Schulleitungen. Dabei sei es wichtig, dass sich Schulleitungen und betroffene Schülerinnen und Schüler respekt- und verständnisvoll auf Augenhöhe begegnen würden, meint Leandro Cerqueira Karst. Dies ist auch im Hinblick auf Demokratiebildung an Schulen essentiell.
Die Schülerinnen und Schüler für das Fehlen im Unterricht mit mehrtägigen Schulverweisen zu bestrafen ist paradox. Ein Fehlen wird nicht durch weiteres Fehlen ausgeglichen.
Um die Schülerinnen und Schüler von den Straßen zu holen können Schulen selbst Aktionen anbieten. Dabei sind vor allem die Schülerinnen und Schüler in der Pflicht, etwaige Aktionstage oder Veranstaltungen ins Leben zu rufen. Allerdings müssen die Schulleitungen und Lehrerinnen und Lehrer für die Anliegen der Schülerinnen und Schüler auch einen Raum und Zeit bieten.
Der Landesschülerbeirat plant zum Ende des Schuljahres eine beispielhafte Aktion. Im Rahmen einer Klimakonferenz werden sich Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersgruppen mit den jeweiligen Interessenvertretern austauschen können. Die Kommunikation steht dabei selbstverständlich im Vordergrund. Das Ziel muss sein, dass alle Parteien ihre Anliegen äußern können und sich auf weitere zielführende Gespräche einigen.

Pressemitteilung Nr.3/2019 | Landesschülerbeirat
Pressemitteilung Nr.2/2019 | Download

Landesschülerbeirat stellt zehn zentrale Punkte des Grundsatzprogramms vor

„Der Lehrermangel kann unter anderem durch den flexibleren Einsatz von Quereinsteigern aufgefangen werden.“ , so Ingo Heide, Vorsitzender des Ausschusses Grundsatzprogramm.
Am heutigen Freitag (25. Januar 2019) stellte der Landesschülerbeirat seine Forderungen an die Bildungspolitik und die Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann vor.
„Die Beziehung zur Kultusministerin ist gut, ihre Arbeit wird von den Schülerinnen und Schülern kritisch beäugt.“, so Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirates. Für die Ausweitung der Regionalen Schülervernetzung und die damit einhergehende Einführung einer weiteren Vertretungsebene zwischen den Schülersprecherinnen und Schülersprechern und dem Landesschülerbeirat wurde bereits Unterstützung zugesagt. „Die Regionale Schülervernetzung fehlt in Baden-Württemberg, weshalb eine bessere Strukturierung unabdingbar ist“, bewertet Ingo Heide die aktuelle Situation.
Außerdem fehlt den Schülerinnen und Schülern die Unterstützung in der Schülermitverantwortung (SMV). Verbindungslehrkräfte, die die SMV unterstützen sollen, werden derzeit aus einem Pool der Zusatzstunden bezahlt. „Jedem Verbindungslehrer und jede Verbindungslehrerin muss eine eigene Kontingentstunde erhalten. Nur so kann die SMV langfristig fortbestehen.“, führt Ingo Heide die Forderungen des Landesschülerbeirates an.
Hinzu kommen derzeit mangelhafte Zukunftsperspektiven. Sowohl die Berufliche Orientierung als auch die Möglichkeit an Digitalen Lernmitteln müssen ausgeweitet werden. Um die finanzielle Lücke bei der Beschaffung der Digitalen Endgeräte lösen zu können, sollte das Handyverbot grundsätzlich überdacht werden. „Schülerinnen und

Schüler können ihre eigenen Endgeräte gewinnbringend in das Unterrichtsgeschehen einbringen. Dafür braucht es aber eine Auflockerung des Handyverbots an den Schulen.“ , fordert Leandro Cerquiera Karst.
Mit der Vorstellung des Grundsatzprogrammes hat der Landesschülerbeirat der Bildungspolitik einen „Katalog an Aufgaben“ gestellt. Diesen gilt es im Laufe des Jahres anzugehen.

Pressemitteilung Nr.1/2019 | Download

Gebt der Schülerschaft einen Grund, zur Schule zu gehen!

Artikel 21, Abs. 1 „Die Jugend ist in den Schulen zu freien und verantwortungsfreudigen Bürgern zu erziehen und an der Gestaltung des Schullebens zu beteiligen.“
Jedes Konzept, jedes System und jede Gesellschaft kann langfristig nur dann bestehen, wenn den Nachhaltigkeitsaspekten ausreichend Rücksicht gewidmet wird. Umso wichtiger ist es daher, all jenen das Bewusstsein für zukunftsträchtiges Denken mit auf den Weg zu geben, die Teil dieser Zukunft sind, die sie heute noch mitgestalten können.
Der Landesschülerbeirat unterstützt die Anliegen der streikenden Schülerinnen und Schüler und ist sich der Schulpflicht bewusst. Dennoch wird ein respektvoller Diskurs mit den Schulleitungen erwartet.
Die Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg setzen sich mit ihrer Zukunft und Umwelt auseinander. Dabei lautet das Motto: „Wofür soll ich Zeit und Kraft in die Zukunft investieren, wenn meine Umwelt keine Zukunft hat?“.
Um die Unzufriedenheit auszudrücken, engagieren sich Schülerinnen und Schüler während der eigentlichen Unterrichtszeit für ihre persönlichen Anliegen. „Anstatt das Kernanliegen, den Klimaschutz, zu thematisieren“, so Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des Landesschülerbeirates, „werden Verwaltungsfragen über Streikmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt gerückt.“
Der Landesschülerbeirat vertritt die Meinung, dass Prioritäten zugunsten der Umwelt und der Nachhaltigkeit auch in den Schulen gesetzt werden müssen. So können
Schülerinnen und Schüler mit den Lehrkräften zusammen einen alternativen Unterricht gestalten, ohne den Streik zwingend außerhalb der Schule auszutragen.
Klar ist aber auch, dass die Teilnahme an angemeldeten Demonstrationen mit den Lehrerinnen und Lehrern angesprochen werden muss. Das Gremium wünscht sich dabei eine verständnisvolle Kommunikation.

Pressemitteilung Nr.5/2018 | Download

Digital Pakt würde endlich die erforderliche digitale Infrastruktur in den Schulen vorantreiben.

„Schülerinnen und Schüler aus allen Bundesländern könnten von den bereitgestellten Geldern profitieren. Die miteinhergehende Grundsatzfrage bezüglich des Bildungsföderalismus darf dennoch nicht aus den Augen verloren werden.“, so Leandro Cerqueira-Karst, Vorsitzender des 13. Landesschülerbeirats.
Seit Jahren wird die Welt im Zuge der Globalisierung immer digitaler, was nicht nur Freizeit, sondern vor allem auch die Arbeitswelt erheblich beeinflusst. Um den neuesten Technologien folgen zu können und damit Deutschland weiterhin im weltweiten Markt konkurrenzfähig bleiben kann müssen die hier lebenden Schülerinnen und Schüler eine angemessene und gut in Unterricht und Ausbildung eingebettete Medien- und Technologiebildung erfahren. Ein Paket der Bundesregierung mit einhergehender Grundgesetzänderung soll für das Digitalisierungsprojekt den finanziellen Rahmen schaffen. Die Grundgesetzänderung lockert in gewisser Weise den Bildungsföderalismus auf und lässt dem Bund die Möglichkeit, in die Bildungspolitik der Länder direkt einzugreifen. Dabei sind die vom Bund bereitgestellten Gelder für die Digitalisierung der Schulen unabdingbar. Auch der Vorsitzende des 13. Landesschülerbeirates Leandro Cerqueira-Karst meint: „Wir brauchen einen modernen Föderalismus, dem es ermöglicht Gelder zur Verfügung zu stellen.“ Der Landesschülerbeirat betont aber auch, dass den Ländern nicht ihr Hoheitsrecht entzogen werden soll.
Wir fordern, dass schnell eine Lösung zu Gunsten der Schülerinnen und Schüler gefunden wird. Denn nur wenn Schülerinnen und Schüler, die richtige und zeitgemäße Bildung erhalten, können sie im weltweiten Wettbewerb mithalten und Deutschland als Industrienation weiter voranbringen.

Pressemitteilung Nr.4/2018 | Download

Landesschülerbeirat kritisiert neueste Entwicklung um „Ella“

„Digitalisierung ist eine der zentralen Fragen der Bildungspolitik. Mit der derzeitigen Situation hinsichtlich Ella kann deshalb niemand zufrieden sein. Wir sollten uns nun wieder darauf konzentrieren, Ella zum Laufen zu bringen.“ so Leandro Cerqueira Karst, Vorsitzender des 13. Landesschülerbeirats.
Der Landesschülerbeirat kritisiert den jüngsten Stand der digitalen Bildungsplattform Ella. Die von Frau Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann angekündigte europaweite Ausschreibung des Projekts verzögert den gesamten Prozess erneut – voraussichtlich um mehrere Jahre. Dies ist ein schwerer Rückschlag für die Digitalisierung in der Bildungspolitik wie auch für die Schulen allgemein. Hiermit wird die Zukunft erneut um mehrere Jahre zurückgeworfen.
Die geplante Bildungsplattform stellt der Landesschülervertretung zufolge ein gelungenes Konzept zum komfortablen Austausch in schulischen Fragen (wie auch innerhalb der SMV) dar. Umso negativer ist die derzeitige Situation dieses digitalen Leuchtturmprojekts der Landesregierung zu bewerten.
Neben der Zeitverzögerung entstehen aller Voraussicht nach Mehrkosten in Millionenhöhe. Diese Ausgaben wären vermeidbar gewesen und hätten nach Ansicht des LSBR weit besser investiert werden können.
Abschließend fordert der Landesschülerbeirat, nun „die Ärmel hochzukrempeln, um sämtliche Fehler zu beheben“ wie Herr Innenminister Thomas Strobl selbst es im Juni gefordert hatte.

Pressemitteilung Nr.3/2018 | Download

Frau Kultusministerin Dr. Eisenmann verspricht neue Leitperspektive „Demokratieerziehung“

„Es freut mich sehr, dass Demokratie nun endlich den notwendigen Stellenwert im Bildungsplan erhält“, so Leandro C. Karst, Vorsitzender des 13. Landesschülerbeirats.
Der Landesschülerbeirat begrüßt die Entscheidung der Kultusministerin Frau Dr. Susanne Eisenmann, eine Leitperspektive „Demokratieerziehung“ im Bildungsplan einzuführen. Die Landesschülervertretung fordert dies bereits seit mehreren Jahren. Schon 2015 sprach sich das Gremium für eine solche Maßnahme aus – damals noch unter dem Begriff der „Demokratiebildung“.
Die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahre hat im Besonderen gezeigt, dass eine lebendige Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Der LSBR verspricht sich nun eine fächerübergreifende Stärkung der demokratischen Bildung in allen Schulen Baden-Württembergs.
Das Gremium blickt zuversichtlich auf den von der Kultusministerin angekündigten „dauerhaften Dialog“ und darauf, dieses Vorhaben konstruktiv mitzugestalten.

Pressemitteilung Nr.2/2018 | Download

13. LSBR möchte Bindeglied zwischen Schülerschaft und Kultusministerium sein

„Ich befürworte die Petition, da die Schülerinnen und Schüler so ihren Unmut über das verhältnismäßige „schwere“ Englischabitur äußern. Vor allem die Menge der Petitionsanhänger zeigt, dass hier Klärungsbedarf notwendig ist.“, so Leandro C. Karst, Vorsitzender des 13. Landesschülerbeirats.
Zwei Tage nach der Englischabiturprüfung, berät der LSBR über das verhältnismäßig „schwere“ Englischabitur in Baden-Württemberg.
Das Gremium sieht sich bei der Klärung aller offenen Fragen als kommunikatives Bindeglied zwischen den Abiturientinnen und Abiturienten und dem Kultusministerium und strebt eine Lösung an, die allen Parteien gerecht wird. Bereits morgen nimmt der Vorsitzende Gespräche mit dem dafür zuständigen Referat im Kultusministerium auf.
Ausgehend von dem Statement der Ministerin, Frau Dr. Suanne Eisenmann: „Ich habe vollstes Vertrauen, dass die Lehrkräfte ihren Ermessensspielraum bei der Korrektur verantwortungsvoll und ausgewogen ausschöpfen.“, appelliert das Gremium an die Lehrerinnen und Lehrer von ihrem fachlichen und pädagogischen Entscheidungsrahmen Gebrauch zu machen.

Pressemitteilung Nr.1/2018 | Download

13. LSBR fordert regelmäßiges Schülerfeedback

„Ich fordere ein verbindliches Schülerfeedback, um die Meinungen der Schüler wahrheitsgemäß zu repräsentieren, den Lehrern eine Möglichkeit zu geben, auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Schüler einzugehen und um ein Fundament des guten Lernklimas zu schaffen.“ So Leandro C. Karst, neugewählter Vorsitzender des 13. Landesschülerbeirat.
24 Jahre nach der ersten Konstituierung im Jahre 1994 wurde in den letzten Wochen der 13. Landesschülerbeirat Baden-Württembergs gewählt. Der Landesschülerbeirat ist die Interessenvertretung der 1,5 Mio. Schülerinnen und Schüler BadenWürttembergs und agiert als Beratungsgremium des Kultusministeriums. Vergangenen Mittwoch hat sich der Beirat konstituiert und Leandro Cerqueira-Karst nach einer spannenden Wahl zum Vorsitzenden gewählt. Ergänzt wird der Vorstand durch Ardit Jashanica als stellvertretender Vorsitzender, Madeleine Schweizerhof als Pressesprecherin und Dorita Obst als Schriftführerin.
Das Gremium betrachtet es für wichtig, dass Schülerfeedback verbindlich und vor allem regelmäßig durchgeführt wird, um ein gutes Lernklima zu gewährleisten und die Unterrichtsqualität dauerhaft zu verbessern.
Als unmittelbare Adressaten können Schülerinnen und Schüler den erteilten Unterricht am besten bewerten. Sie wissen genau, ob sie den Stoff verstanden haben, wo sie selbst noch Schwächen besitzen, was ihnen vielleicht noch unklar erscheint und insbesondere was genau sie noch benötigen, um den Stoff zu verinnerlichen und die Kompetenzen zu erlernen. Aus diesem Grund ist es essentiell, dass Schüler die Möglichkeit haben, an der Gestaltung des Unterrichts teilzuhaben.
Für die Unterrichtsqualität birgt dabei insbesondere ein richtig durchgeführtes Schülerfeedback ein ungeahntes Potential. Der Lehrer erhält hierbei eine konstruktive und differenzierte Rückmeldung über seinen Unterricht, auf dessen Grundlage er diesen verbessern und anpassen sollte. Der Unterricht kann somit exakt auf die Bedürfnisse der Klasse und die einzelnen Schüler ausgerichtet werden, was zu optimalen Lernbedingungen für die Schüler führt. Deshalb spricht sich der Landesschülerbeirat für eine verpflichtende Einführung von Evaluationsbögen mit anschließender Nachbesprechung für jede Lehrerin und jeden Lehrer aus. Entscheidend ist hierbei jedoch, dass dies mit einer stärkeren Thematisierung von Schülerfeedback und mit dessen Umfang in der Lehreraus- und Lehrerfortbildung einhergeht. Zudem ist das Kultusministerium auch aufgerufen, entsprechende Unterlagen für die Lehrkräfte bereitzustellen.