Antwort auf die unqualifizierte Kritik des Ministerpräsidenten
„Wir raten jedem erst mal unser Grundsatzprogramm zu lesen, bevor man es kommentiert“, so der
Landesschülerbeirat zu der jüngsten Kritik des Ministerpräsidenten Kretschmann.
„Die Worte Herrn Kretschmanns sind im höchsten Maße despektierlich und zeigen in schmerzhafter
Deutlichkeit, wie geringschätzig der Ministerpräsident die Meinungen der jungen Menschen behandelt“,
so der LSBR weiter.
Darüber hinaus sei die Kritik Kretschmanns schlicht faktisch falsch: Dem LSBR sei es niemals darum
gegangen, den Religionsunterricht abzuschaffen oder gar die Bedeutung des Ethikunterrichts zu
verringern, vielmehr habe man gefordert, längerfristig die Gesamtkontingente für das Fach Religion
zugunsten von politischer Bildung zu reduzieren.
Demokratiemündigkeit falle nicht vom Himmel, so der LSBR. Gerade in Zeiten der Wahlalterabsenkung
sowie globaler Umbrüche bedürfe es eindrücklicher politischer Bildung, ohne dass dies die Stundenpläne
der Schülerschaft weiter aufblase.
Darüber hinaus habe man zahlreiche weitere bedeutsame bildungspolitische Forderungen erhoben, die
jedoch vom Ministerpräsidenten weder getadelt noch gelobt wurden.
„Der wahrhafte Schnellschuss ist keineswegs unser wohldurchdachtes Grundsatzprogramm, sondern
Entscheidungsträger, welche sich anmaßen, Dinge zu kommentieren, welche sie augenscheinlich nicht
gelesen haben.“, so der Landesschülerbeirat. Qualifizierte Kritik und Feedback seien jederzeit
willkommen, jedoch nur wenn man sich zuvor auch wirklich mit dem Grundsatzprogramm
auseinandergesetzt habe.
Alter allein ist kein Garant für gute Bildungspolitik!
„Wir junge Menschen haben laut dem Ministerpräsidenten noch viel Zeit, um über unsere Forderungen
nachzudenken.“, greift der LSBR die Kritik Kretschmanns auf. Davon abgesehen, dass jede Forderung
genau begründet und mit einem Lösungsansatz im Grundsatzprogramm niedergeschrieben sei, sei diese
Aussage äußerst fragwürdig: „Die Personen, die die Entscheidungen der Bildungspolitik treffen, hatten
bereits jahrzehntelang Zeit zum Nachdenken. Zu einer guten Bildungspolitik hat das jedoch keineswegs
beigetragen!“ (Siehe IQB-Bildungstrend)
Dialog statt Monolog
„Anstatt die offiziellen Schülervertreter:innen herabzuwürdigen, sollte Herr Kretschmann lieber zu einem
gemeinsamen Dialog über die Zukunft der Bildungspolitik einladen, denn erfolgreiche und zukunftsfähige Bildungspolitik lässt sich nur erreichen, wenn man auch die Stimme der
Schülerschaft ernst nimmt“, so der Landesschülerbeirat. Ein lektorierender Medien-Monolog des
Ministerpräsidenten werde indes die fundamentalen Mängel des Bildungssystems keineswegs lösen.